22 1 Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
all etwas Ausserordentliches aufgefunden wurde, [Hamb, Zeit-
schr. f. d. ges. Med. Bd. V. ft. 3.]
7. Hypertrophie und Degeneration der Pro«
stata; von -Dr. Rozscn in Schwenningen. SS. 75 Jahr alt,
war von Jugend auf gesund und nie syphilitisch gewesen. Er
heirathete in seinem 55. Jahre zum zweiten Male und zeugte
mit seiner jungen Frau noch viele Kinder, Seit seiner zweiten
Verheirathung konnte er den Urin nicht mehr ohne Beschwer-
den lassen, :er bekam oft plötzlich einen Drang zum Uriniren,
und der Urin ing oft tropfenweise, wenigstens nicht in einem
vollem Strahle ab. . Während der 20jährigen Dauer des Uebels
hatte der Mann nie so bedeutend zu leiden, dass er ärztliche
Hülfe hätte in Anspruch nehmen müssen. Zu Anfang Decem-
bers des v. J. ging dieser Mann bei sehr nasser, stürmischer
Witterung nach Tuttlingen (5 volle Stunden weit), Hier be«
kam ‚er an demselben Abende einen heftigen Frost, Schmerzen
im Unterleibe und ‚ein Drängen zum Uriniren, welches dies
Mal. hefıiger anhielt als sonst. Nur sehr wenig Urin konnte
er ‚unter bedeutenden Schmerzen lassen, Am andern Morgen
ging gar kein Urin ab, der Kranke bekam einen schmerzhaf-
ten Husten mit wenig weissem Auswurf, periodisch sehr beeng-
tes Atlımen, Durst, Fieber, In diesem Zustande liess er sich
auf einem offenen Wagen und sehr. schlechtem Wege nach
Schwenningen zurückfahren., wobei er grosse Schmerzen auszu-
stehen hatte. Jetzt consultirte er einen Wundarzt, der den
Catheter applicirte, ohne ihn einzubringen, und dann eine Emul-
sion verordnete, In den zwei folgenden Tagen brachte er je-
doch mit Mühe das Instrument ein und enileerte einige Male
mittelst desselben sehr vielen klaren Urin. Freiwillig ging
kein Tropfen mehr ab. Am fünften Tage Mittags, da alle Ver-
suche, den Catheter einzubringen, auch noch von einem zwei=
ten Wundarzt misslangen, wurde R. gerufen, Er fand den Kran-
ken in einem psychischen Zustande, in dem er sich nicht mehr
recht besinnen konnte, er athmete nicht gerade schwer, richtete
sich aber oft schnell auf, um Athem zu schöpfen, hustete un-
terdrückt und äusserte hierbei grossen Schmerz. Die Percussion
zeigte durchaus eine starke Resonanz, das Atlımungsgeräusch
wurde an einigen Stellen gehörig, an andern kaum vernommen,
an seiner Stelle hörte man ein dumpfes Gemurmel. Die allge-
meinen Bedeckungen des Unterleibs waren durchaus stark em-
physematisch aufgetrieben, sonst aber zeigte sich das Emphy-
sem nirgends, Die Blase war aufgetrieben, wenig schmerzhaft,
dagegen fühlte Pat, einen drückenden Schmerz im Perinäum,
einen beständigen Drang auf Urin und Stuhl und klagte, das
Einbringen des Catheters habe ihm immer so viele Schmerzen
gemacht. Durch das Perinäum fühlte man eine Geschwulst,
welche man für die vergrösserte Vorsteherdrüse hielt, Der
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