Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

260 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
mit flüchtig -reizenden Mitteln, Als sich am nächsten Morgen 
nm 5 Uhr der Verf. erkundigte, ob Pat, todt sei, hörte er zu 
seiner Verwunderung, dass es besser gehe und noch mehr 
staunte er, als er ihn im Bette sitzen sah. Das Athemholen 
war ruhiger, der Puls voller, die Hauttemperatur fast normal, 
die Haut feucht, der Blick etwas stier , die Pupillen noch sehr 
erweitert, Pat. schien, als K. mit ihm zu sprechen anfing, 
wie aus tiefem Traume zu erwachen und weinte, nachdem er 
sich hin und her umgesehen hatte. „Ach ich bin blind !“ sagte 
er und er war es auch wirklich ganz. . Er sah nichts von Al- 
lem was um ihn war und er erkannte die Menschen nur an 
ihrer. Summe. Als er fragte, welcher Tag der Woche es sei 
und man ihm die Antwort: Dienstag gab, fragte er: wo ist 
denn der Montag geblieben? Man weigerte sich erst es ihm zu 
sagen, doch er drang darauf, da er wisse, dass er gefährlich 
krank sei und da der Tod ihn nicht schrecke, Endlich sagte 
man ihm, dass er den Tag vorher sehr krank gewesen sei und 
den ganzen Tag geschlafen habe. K, ‚aber sprach ihm Muth 
zu, da sein Uebel jetzt beinahe gehoben sei und selbst sein Ge- 
sicht werde er bald wieder erhalten. Es fing nun so reichliche 
Urinsecretion an, dass Pat. täglich über 15 Pfund Harn liess, 
obgleich er wenig trank und in 8 Tagen war die ganze Brust 
frei von jeder Beengung und früheren Beschwerde, Die Fluctua- 
tion im Leibe verlor sich und nur die Füsse waren noch ge- 
schwollen, dagegen aber floss aus den Vesicatoren ungemein 
viel Serum, Der Schlaf wurde ruhig und die übrigen Functio- 
nen kehrten zwar nicht gauz vollkommen zur Norm zurück, 
näherten sich aber doch derselben täglich mehr. Auch das Ge- 
sicht fand sich nach und nach ganz wieder ein und K, freuete 
sich nicht wenig, den alten schwer geprüften Mann sich täg- 
lich mehr bessern zu sehen. Nach einigen Wochen schien aber 
teider die profuse Urinsecretion in wirklichen Diabetes mellitus 
überzugehen, Der in ungeheurer Menge abgehende Harn roch 
süss und enthielt bei chemischer Analyse honigartige Masse, 
während der Körper unglaublich abmagerte, Die zusammenge- 
schrumpfte Haut glich einem Jeeren Beutel, die Kräfte nahmen 
ab, Pat. fing an zu lentesciren, der Appetit fehlte, der Stuhl 
gang war sehr hart, die Haut sehr trocken , der Puls beschleu- 
nigt, Man hatte mit Recht zu besorgen, dass Pat. nach 0 
glücklich überstandenen Gefahren dem Diabetes unterliegen 
würde, Doch auf pasende Mittel hörte die profusse Urinab- 
sonderung auf und der Harn bekam endlich wieder einen Urin- 
geruch, Nur der lentescirende Zustand wollte nicht weichen 
und zu demselben kam ein neues beunruhigendes Symptom, 
nämlich beginnende Lähmung der Schlingorzane: Pat. konnte 
nämlich weder feste noch flüssige Nahrung ohne Erstickungsge- 
fahr hinunterschlucken. Die Untersuchung ergab durchaus nicht! 
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