Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

258 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
Zeit gerufen, Yand K. den Kranken auf einem Lehnstuhle mit 
vielen Kissen umlagert am Tische sitzen, das Gesicht war blass, 
eingefallen, das Auge trübe, die Zunge sehr dick mit Schleim 
belegt, die Respiration beängstigend, geschwind, der Husten 
trocken, kurz, mit wenigem Schleimauswurf. Der Puls war 
beschleunigt, weich, nicht intermittirend, der Durst vermehrt, 
der Appetit fehlte. Die Haut war wechselnd bald warm, bald 
kalt, übrigens trocken. Die obern, sehr abgemagerten Extre. 
mitäten brachten, wenn sie herabhingen, das Gefühl von Ein 
schlaten hervor. Die Füsse waren bis über die Knie geschwol 
Jen, weissglänzend, wie mit dünner Blase überzogen, ei 
Druck in die Geschwulst machte eine tiefe Grube, die sich 
nur langsam wieder ausglich, Der Harn war sparsam, träge, 
die Leibesöffnung träge, Zeichen von Physconie fanden sich 
eben so wenig, wie deutliche Fluctuation am Unterleibe vor, 
Aus allen diesen |Zufällen musste K. auf beginnenden Hydro. 
thorax schliessen, obgleich das Geschäft des Kranken als Kauf 
mann, das ihn zu öftern Reisen zu Wagen bestimmte, dazu 
keine Gelegenheit geboten zu haben schien. Die VWasserbil. 
dung hatte von den Füssen angefangen. Hämorrhoidalheschwet- 
den fehlten, so wie jede Spur eines organischen Leidens, Ent 
fernte Ursachen liessen sich durchaus nicht nachweisen, nicht 
einmal Erkältung. Die Prognose konnte nicht anders als schlecht 
gestellt werden. K, begann die Cur mit Mittelsalzen und klei 
nen Gaben Tart. stib., gab zum Getränk Tart. dep. und lies 
nach einigen Tagen ein Brechmittel aus Ipecac, Tart. std 
und Oxym. squill. nehmen. Pat. brach eine Menge Schleim 
aus, hatte auch einige Stuhlausleerungen, doch der Zustand än- 
derte sich nicht, nur dass der Geschmack etwas besser wurde. E 
wurden dann wechselnd gelinde. Diuretica, Bacc. Junip.» Ononis 
spinos., dann Calom., Digital. und diuretische Einreibungen an 
gewendet. Allein dieser Mittel ungeachtet stieg in_ 6 Wochen 
die Krankheit bis zur Lebensgefahr, Es stellten sich die hef- 
tigsten Beängstigungen ein, Füsse und Schenkel wurden bi 
zum Zerspringen ausgedehnt, der Unterleib liess nun auch dent 
fich Fluctuation fühlen, das Liegen war unmöglich und Pal 
musste mittelst vieler Kissen auch am Tage aufrecht erhalte 
werden, um so einige Minuten zu schlafen. Auch zeigte gich 
bedeutende Mitleidenschaft des Hirns, Pat. bekam Schlummer 
sucht, sehr erweiterte Pupillen, liess den Kopf immer nach 
einer Seite hängen und fasste oft und willkührlich nach dem 
selben mit zitternder Hand. Der Urin ging immer weniger & 
und stank, der Puls war kaum zu. fühlen, kalte Schweis# 
deckten das Gesicht und der Tod schien nahe, Ein zweiter‘ her 
beigerufener Arzt wollte nichts verordnen, weil er den Tod fi 
unabwendbar hielt. Dieser traurige Zustand, in dem man jede 
Augenblick den Tod erwarten konnte, währte noch einige Tag! 
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