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Neueste Bibliographie,
lung. (L. Gebhardt). 8. XI. und 419 Seiten.
(1 Rthlr. 21 Gr.)
Der Entschluss , die wichtige Frage zu behandeln) in wie
fern durch Schwangerschaft und Geburt die Zurechnungsfähigkeit
modificirt werde, reifte in dem Verf, dadurch, dass er häußg
ärztliche und richterliche Gutachten las, denen eine genane Bes
rücksichtigung der Veränderungen, welche Geist und Körper
Schwangerer und Gebärender erleiden, ‚nicht selten fast gänzlich
abzing. Ihın, den das Studium des weiblichen Organismus auf
allen Entwickelungsstufen seit einer langen Reihe von Jahren rast-
los beschäftigt, schien es daher zweckmässig, für gerichtliche Me-
dicin eine Schilderung des körperlichen und geistigen Zustandes
während der Schwangerschaft und Geburt zu entwerfen, um nicht
nur den Gerichtsärzten, bei denen eine genaue Kenntniss dessel-
ben vorausgesetzt werden darf, sondern auch Juristen und insbe-
sondere Criminalbeamten zu zeigen, wie wenig oft Frauen diesen
Zustand und das passende diätetische Verhalten dabei kennen,
wie sie oft aller nöthigen Hülfe entbehren, wie leicht also olıne
ihr Wissen und Willen ihre Leibesfrichte Schaden leiden können
und wie daher ein Urtheil über verheimlichte Schwangerschaft
und Kindermord höchst vorsichtig zu fällen sei, —. Die ganze
Schrift zerfällt in 2 Abtheilumgen, von denen die erste die Zu-
rechnungsfähigkeit der Schwangern, die zweite die der Gebäremn
den behandelt, Nach vorausgegangener Einleitung, worin von
den Ursachen des Geschlechtstriebes bei beiden Geschlechtern, von
den Verirrungen desselben , der Vernachlässigung unehelicher Kin-
der und davon, wie wehelich Schwangere gegen den Schwänge-
rer selbst gesetzlich im Nachtheile stehen, kurz die Rede ist, setzt
der Verf. im 1. Kapitel auseinauder, dass nicht allein der Trieb
zu den Geschlechtsverrichtungen,‘ sondern auch diese Verrichtun-
gen selbst dichtes Dunkel umgiebt und dass die meisten Menschen,
besonders aber unehelich Geschwängerte anfklärenden Unterricht in
dieser Hinsicht entbehren. — Das 2. Kapitel stellt sich die Beant-
wortung der Frage zur Aufgabe „Kann eine Frauensperson durch sich
und olme äussere berathende Unterstützung zuverlässig erkennen,
dass sie sich schwanger befindet? Diese Frage ‚wird mit Recht
und in Uebereinstimmung mit den grössten Geburtshelfern fast
aller Zeiten aus physiologischen Gründen und Erfahrungen ver«
neint. — Im 3. Kapitel beschreibt der Verf. die wichtigen Ver»
änderungen, welche Körper und Gemiüth Schwangerer erleiden
und zeigt‘, wie dadurch die Zurechnungsfähigkeit derselben man-
nigfach beeinträchtigt, ja in einigen Fällen, besonders durch pa-
thologische Umstimmungen, wie Ohnmachten, Asphyxie, convul-
sivische Anfälle u. 8, w., ganz aufgehoben werden könne. —
Ganz besonderes Interesse erregt das 4, Kapitel, welches die
wichtigen Verwandlungen des Eies und die Verrichtungen der ein-
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