Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

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Neueste Bibliographie, 
lung. (L. Gebhardt). 8. XI. und 419 Seiten. 
(1 Rthlr. 21 Gr.) 
Der Entschluss , die wichtige Frage zu behandeln) in wie 
fern durch Schwangerschaft und Geburt die Zurechnungsfähigkeit 
modificirt werde, reifte in dem Verf, dadurch, dass er häußg 
ärztliche und richterliche Gutachten las, denen eine genane Bes 
rücksichtigung der Veränderungen, welche Geist und Körper 
Schwangerer und Gebärender erleiden, ‚nicht selten fast gänzlich 
abzing. Ihın, den das Studium des weiblichen Organismus auf 
allen Entwickelungsstufen seit einer langen Reihe von Jahren rast- 
los beschäftigt, schien es daher zweckmässig, für gerichtliche Me- 
dicin eine Schilderung des körperlichen und geistigen Zustandes 
während der Schwangerschaft und Geburt zu entwerfen, um nicht 
nur den Gerichtsärzten, bei denen eine genaue Kenntniss dessel- 
ben vorausgesetzt werden darf, sondern auch Juristen und insbe- 
sondere Criminalbeamten zu zeigen, wie wenig oft Frauen diesen 
Zustand und das passende diätetische Verhalten dabei kennen, 
wie sie oft aller nöthigen Hülfe entbehren, wie leicht also olıne 
ihr Wissen und Willen ihre Leibesfrichte Schaden leiden können 
und wie daher ein Urtheil über verheimlichte Schwangerschaft 
und Kindermord höchst vorsichtig zu fällen sei, —. Die ganze 
Schrift zerfällt in 2 Abtheilumgen, von denen die erste die Zu- 
rechnungsfähigkeit der Schwangern, die zweite die der Gebäremn 
den behandelt, Nach vorausgegangener Einleitung, worin von 
den Ursachen des Geschlechtstriebes bei beiden Geschlechtern, von 
den Verirrungen desselben , der Vernachlässigung unehelicher Kin- 
der und davon, wie wehelich Schwangere gegen den Schwänge- 
rer selbst gesetzlich im Nachtheile stehen, kurz die Rede ist, setzt 
der Verf. im 1. Kapitel auseinauder, dass nicht allein der Trieb 
zu den Geschlechtsverrichtungen,‘ sondern auch diese Verrichtun- 
gen selbst dichtes Dunkel umgiebt und dass die meisten Menschen, 
besonders aber unehelich Geschwängerte anfklärenden Unterricht in 
dieser Hinsicht entbehren. — Das 2. Kapitel stellt sich die Beant- 
wortung der Frage zur Aufgabe „Kann eine Frauensperson durch sich 
und olme äussere berathende Unterstützung zuverlässig erkennen, 
dass sie sich schwanger befindet? Diese Frage ‚wird mit Recht 
und in Uebereinstimmung mit den grössten Geburtshelfern fast 
aller Zeiten aus physiologischen Gründen und Erfahrungen ver« 
neint. — Im 3. Kapitel beschreibt der Verf. die wichtigen Ver» 
änderungen, welche Körper und Gemiüth Schwangerer erleiden 
und zeigt‘, wie dadurch die Zurechnungsfähigkeit derselben man- 
nigfach beeinträchtigt, ja in einigen Fällen, besonders durch pa- 
thologische Umstimmungen, wie Ohnmachten, Asphyxie, convul- 
sivische Anfälle u. 8, w., ganz aufgehoben werden könne. — 
Ganz besonderes Interesse erregt das 4, Kapitel, welches die 
wichtigen Verwandlungen des Eies und die Verrichtungen der ein- 
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