220 II. Materia medica und Toxikologie,
Kopf durch den unnachgiebigen Muttermund durchzubringen
und leicht könnte in diesem Falle eine hedeutendere Verletzung
entstehen, als die durch einen gut verrichteten Kaiserschnitt
herbeigeführte, In solchen schweren, für die Kreissenden we.
gen der hefigen und schmerzhaften Wehen fast verzweifelten
Fällen hat S, nach dem Beispiele des Kreisphys, Dr. Mandt i
Küstrin in drei Fällen Belladonna angewendet; er verordnete:
Erir, bellad. 93. mit Arung, porci, 3vj. alle halbe Stunden
eine Bohne gross im den Muttermund einzureiben. — Der
erste Fall betraf eine 32 Jahr alte Person, von kleiner Statur
aber gesunder Constitution, Der Kopf des Kindes stellte sich,
als S. nach 45stündiger Geburtsarbeit gerufen wurde, in der
Richtung des rechten Deventer’schen Durchmessers ein, und
war verhältnissmässig sehr gross anzufühlen, die Fontanellen
waren klein und die Kopfknochen gaben nur wenig nach. Die
Wehen waren ‘krampfhaft, heftig und liessen nie ganz nach,
die Kreissende hatte keinen Augeuoblick Ruhe. Das Orifie,
wtert war hart, gespaont und nur 80 weit geöffnet, dass man
mit. dem Zeigefinger eingehen konnte, um die Lage des Kopfs
zu untersuchen; Die Fruchtwasser waren längst abgegangen,
und deshalb die Vagina ziemlich trocken, Da von Anlegen
der Zange noch: keine Rede seyn konnte und die Wehen so
krampfhaft waren, so bekam die Kreissende Chamilleothee mit
Baldrian, äusserlich erweichende Umschläge mit etwas Bella-
donna, späterhin ein warmes Bad, Diümpfey erweichende In-
jectionen u. 8. w. Auf alle diese Mittel wollte der Mutter«
mund von seiner Härte nichts. verlieren und eben so wenig sich
mehr öffnen, Jetzt versuchte S. den Muttermund mechanisch
zu erweitern und brachte endlich einen Zangenlöffel ein, aber
der zweite war nicht einzubringen. Obige Mittel wurden noch
einige Zeit, aber ohne Erfolg fortgesetzt. Jetzt wendete S, Bel-
ladonna an das verhärtete Orific, uter. an und schon nach eini-
gen Einreibungen wurde dasselbe weicher, die unausstehlichen
Schmerzen hessen nach, das Orific. erweiterte sich, so dass
die Zange angelegt werden konnte und die Geburt wurde nun
mit einem reifen, todien Knaben mittelst 25 kunstgemässen,
kräftigen Tractionen beendigt. Das Becken dieser Person wat
durch einen im Kindesalter erlittenen Fall auf der linken Seite
etwas eingedrückt. Der zweite Fall betraf eine 38jährige kleine
aber gesunde Frau, welche vorher 8 Kinder sehr schwer gebo-
ren hatte; sie hatte ein regelmässig gebautes, aber kleines
Becken, Der Kopf stellte sich in der Richtung des schiefen
Durchmessers ein, so dass die grosse Fontanelle vorn und links,
die kleine hinten gegen die rechte Symphysis sacroiliaca stand,
S. wurde erst nach 48stündiger Geburtsarbeit gerulen, weil
der Muttermund trotz den hefigsten Wehen sich nicht gehörig
öffnen wollte, die Fruchtwasser waren schon. 10 Stunden vor-
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