210 1. Pauhologie, Therapie und medicinische Klinik.
wandten Medicamente waren dem Wesen der Krankheit nicht
vollkommen entsprechend und als die Verstopfung und die
Jästigen Urinbeschwerden schon sechs Tage gedauert hatten,
wurde P. zur Hülfe gerufen, Er fand den Kranken fieberlos,
sowohl das Gefühl- als auch das Bewegungsvermögen der un-
tern Extremitäten fast gänzlich erloschen, der Schmerz in der
angegebenen Gegend des Rückens war unbedeutend, mehr
dumpf als drückend, die Haut war unthätig, der Leib voll, ge-
spannt, über der Regio pubis konnte man die angefüllte Harn-
blase deutlich durchfühlen, die Obstruction und Harnverhaltung
dauerten fort. PP. war der Meinung, dass hier in Folge der,
durch eine starke Erkältung plötzlich unterdrückten Grippe eine
den rheumatischen Character an sich tragende Meningitis sub-
inflammatoria des Lumbal- und Sacraltheils des Rückenmarks
entstanden sei, und glaubte durch das nunmehr bestehende,
dumpfe, drückende Schmerzgefühl am untern Theile des Rück-
graths und den mit der Abnahme und dem veräuderten Chara-
cter der Schmerzen sich immer mehr steigernden Lähmungszu-
stand, sich zu der Annahme: berechtigt, dass sich bereits ein
Exsudat gebildet habe. Auf diese Voraussetzung liess er eine
bedeutende Anzahl blutiger Schröpfköpfe an die bezeichnete
Stelle des Rückgraths setzen und verordnete bei antiphlogisti-
scher Diät, eine Dosis Calomel zu 8 Gran in Verbindung mit
11 Gran Campher und 4 Gran Aconit-Extract, nicht nur um
der sehr hartnäckigen Obstruction aut eine dem Character und
jetzigen Stande der Krankheit entsprechende Weise zu begeg-
nen, sondern auch zugleich den Rest der specifisch entzündli-
chen Reizung zu vertilgen, die Resorptionsthätigkeit auf eine
kräftige Weise zu erhöhen und die Hautfunction wieder herzu-
stellen; eine Einreibung von grauer Quecksilbersalbe in die an-
gegebene Gegend des Rückgraths sollte zum Theil die Wir-
kung unterstützen. Etwa drei Stunden nach Verabreichung die-
ser Medicamente erfolgte Leibesöffnung, kaum fühlte jedoch
der Kranke den sehr reichlichen, gleichsam mit einem Stosse
beendeten Abgang der Fäces. Hierauf, so wie nach Entlee-
rung einer verhältnissmässig nicht zu grossen Quantität Urins
durch den Catheter, trat eine merkliche Erleichterung ein. Am
andern Tage hatte sich der Zustand des Kranken nur um We-
niges verändert; er gab an, dass es ihm vorkäme, als habe
sich das unangenehme Gefühl im Rückgrathe etwas vermindert,
der Abgang des Urins machte zwar den Catheter entbehrlich,
doch war dieser immer noch mit Beschwerlichkeit verbunden,
Leibesöffnung war in den Vormittagsstunden noch nicht erfolgt,
die Hautthätigkeit noch unterdrückt, der Lähmungszustand der-
selbe. . P. liess die Gabe Calomel in der angegebenen Verbin-
dung in zwei gleiche Theile theilen, wovon die eine Hälfte
noch Vormittag, die andere Nachmittag genommen wurde, auch
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