1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 135
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schien mit einem feinen Gefässnetze durchwebt zu.seyn. [Me-
die. Zeit. vo. d. Vereine f. Heilk, in Pr. 1837. No. 29.]
4, Eigenthümliche Affection des Gehirns nebst
Sections-Bericht; vom M. R, Dr. DonLuHorrF In Magdeburg,
Der 19jährige, schwächliche und scrophulöse Gustav R., der erst im
Spätherbste 1834 ein sehr lange anhaltendes gastrisch-nervöses Fie-
ber überstanden und sich kaum von demselben erholt hatte, er-
krankte ohne besondere Veranlassung plötzlich am 311. April
1835. Er bekam heftiges, sich häufig wiederholendes Erbre-
chen, wodurch eine dünne, grünlich gefärbte, sauer und bitter
schmeckende Flüssigkeit ausgeleert wurde; er klagte über hef-
tige Schmerzen vorn in der Stirn, die nach jedesmaligem Er-
brechen gelinder wurden, hatte eine weiss belegte Zunge und
fieberte mässig. D. hielt den Zustand für den Anfang eines
gastrischen Fiebers und verordnete daher ein Brechmittelz da
hierauf nur eine Milderung der Zufälle eintrat, so liess er den
andern Tag 12 Blutegel an den Kopf setzen und gab den 13,
April abermals ein Brechmittel, da sich wieder freiwilliges Er-
brechen eingestellt hatte und die Kopfschmerzen wieder hefti-
ger geworden waren. Der Kranke erbrach sich mehrere Male
stark; num hörte das Erbrechen auf und auch die Kopfschmer-
zen verloren an ihrer Heftigkeit, verschwanden aber nicht völ-
lig, so wie auch die Zunge nicht reiner wurde. In der Nacht
vom 18. zum 19. April erreichten die Kopfschmerzen plötzlich
einen so hohen Grad, dass der Kranke auf das Lauteste schrie;
das Gesicht war dabei geröthet, die Haut heiss und trocken,
der Puls sehr frequent, die Besinnung aber ungetrübt, denn auf
alle an ihn gerichte Fragen antwortete er ganz Vverständig,
Blutegel und kalte Umschläge, Calomel und ableitende Mittel,
spanische Fliegen sowohl als Sinapismen vermochten den
Schmerz im Kopfe nicht zu vermindern. Dieser Schmerz hielt
immer einige Stunden an und liess dann nach; gewöhnlich
schlief der Kranke hierauf ein. Sobald ein Nachlass des Schmer-
zes, der immer seine Stelle vorn in der Stirn behauptete, ein-
trat, verlor sich auch die Röthe des Gesichts und die Hitze,
und der Puls wurde langsamer. So blieb der Zustand bis zum
21. An diesem Tage gesellte sich zu den schon vorhandenen
Symptomen ein heftiges Zähneknirschen und die Augenlider des
rechten Auges hatten sich krampfhaft geschlossen, das untere
Augenlid besonders war stark in die Höhe gezogen. KEin Ver-
such, dieses Auge zu öffnen, blieb erfolglos ,. weil der Kranke
dabei heftig schrie. Die Pupille des linken Auges war nicht
erweitert, ‚Das Zähneknirschen war besonders dann heftig,
wenn die Kopfschmerzen den Kranken peinigten oder wenn er
sich auch nur im Geringsten im Bette bewegte, Die Besinnung
blieb fortwährend ungetrübt. Die Kopfschmerzen und mit die-
sen eine Steigerung aller übrigen Symptome, stellten sich stets