12 1 Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
brauch von Arznei, einer Halsentzündung Platz machte, die von
heftigem Fieber und Wundseyn der Genitalien begleitet war
und durch ärztliche Pflege des Regiments-Arztes binnen 14 Ta-
gen beseitigt wurde, Bald darauf fanden sich an mehreren
Theilen des Körpers, besonders aber an den Geschlechtstheilen,
Pusteln ein, welche bald in Ulceration übergingen, schmerzhaft
waren, aber nicht die Zeichen der Syphilis an sich trugen, auch
versicherte H., früher nie Syphilicisch gewesen zu seyn. Den-
noch heilten die Geschwüre durch den Gebrauch des‘ Sublimats
und darauf erfolgte Salivation; kaum aber hatte sich der Kranke
von der letztern erholt, so traten wieder Pusteln an den Ober-
und Unterextremitäten und an beiden Nasenflügeln hervor, die
in Geschwüre übergingen, bedeutend um sich griffen umd den
wiederholten Gebrauch des Sublimats nothwendig machten, wo-
durch zwar palliative, aber keineswegs radicale Besserung be-
wirkt wurde, Bald bildeten sich eine Menge Tuberkeln im
Gesichte, ein Verschwärungsprocess des knorpelichten Theils
der Nase, wie auch eine grosse Anzahl von Geschwüren an
den Extremitäten aus, welche die Anwendung der Schmierkur
erforderten. Sie wurde aber mit so ungünstigem Erfolge durch-
geführt, dass die Geschwüre nicht nur nicht geheilt, sondern
noch grösser wurden und die wiederholte Anwendung der Kur
dringend nothwendig machten. Auch zum zweiten Male blieh
dieselbe ohne Erfolg, es musste dem Kranken Ruhe gegönnt
und derselbe zu einer andern Cur vorbereitet werden. Schwe-
felbäder und der innere Gebrauch des Schwefels blieben nicht
ohne günstigen Erfolg; doch war die Besserung nur vorüber-
gehend. Dasselbe fand bei dem Gebrauche des Graphits statt
und es wurde nun das Zittmannsche Decoct angewendet,
Auch dieses hatte keinen Erfolg und nachdem noch eine Menge
minder tief in den Organismus eingreifender Mittel, namentlich
Antiherpetica aller Art angewendet worden, musste der Kranke
aus dem Militairdienste entlassen und im Hospitale Allerheili-
gen aufgenommen werden. Die Beschaffenheit des Kranken
war jetzt folgende: Ein Gesicht ohne Nase, die nicht nur in
ihren Knorpeln, sondern auch zum grössten Theil in den Kno-
chen zerstört, und deren Ueberbleibsel mit Schörfen, unter de-
nen sich eine stinkende Jauche befand, bedeckt waren » der
übrige Theil des Gesichts, das Kinn, die Wangen sammt den
Umgebungen der Augen waren mit Tuberkeln und Schörfen be-
deckt und eben so die bedeutend angeschwollene Oberlippe.
Die Tuberkeln bläulichroth, mit Schuppen bedeckt, in ihrer
Form verschieden, bohnenförmig, oval, rund; in der Grösse
von der einer Erbse bis zu der einer Haselnuss; ihre Consi-
stenz weich und der Empfindung nach Juckend, aber nicht
schmerzhaft. Zwischen der Unterlippe und dem Kinn befand
sich ein Geschwür mit Schorfbilduvg, Von solchen waren die
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