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Il, Chirurgie und Ophthalmologie,
Schmerzen sich minderten und keine sichtbare Veränderungen
am leidenden Gelenke eintraten, 8o 'unterliess er Alles und
hoffte von der Zeit das Beste, Ungefähr 6 Wochen nach dem
Falle erhielt S. Gelegenheit, den Kranken täglich zu sehen,
Neben dem untern Rande der Kniescheibe zu beiden Seiten der-
selben bemerkte er wenig erhabene, fluctuirende Geschwülste,
ohne Entfärbung der Haut, und eine mässige Erhebung der
obern Umgebung der Kuniescheibe, die sich elastisch anfühlte,
In dieser Form nahmen die Anschwellungen langsam zu; Sspiä-
ter fluctuirte die Patella, selbst auf einer elastischen Unterlage;
bohrende, flüchtig stechende Schmerzen überraschten den Kran-
ken öfters bei der Nacht, während er sonst nur die Empfindung
eines ununterbrochenen, lästigen Ameisenkriechens in der ganzen
vordern Ausdehnung des Gelenka und seiner Umgebung hatte,
Im Verlaufe der nächsten sechs Wochen wurde die Geschwulst
mehr und mehr gespannt, blieb elastisch und fühlte sich wär-
mer, später heiss an; die Schmerzen nahmen zu; es stellte sich
Fieberhitze, mit Horripilationen regellos abwechselnd, ein. Die
Vegetation des Kranken verringerte sich sichtlich, so kräftig
der Mann sonst gewesen war. Die bisher angewendeten Vesi-
catorien und Fontanellen hatten auf die Entwickelung des Ve-
bels keinen sichtbaren Einfluss; die Schmerzzuuahme, die
schlaflosen Nächte veranlassten einige Dosen Opium zu reichen,
Unterdessen nahm die Geschwulst an Umfang zu, erstreckte
sich oberhalb hinaus über die Insertionen des gemeinschaftlichen
Kniescheibenbandes und unterhalb so weit, als ‚es die.aponeuro-
tischen Einfassungen des Kniegelenkes gestatteten; denn die aus-
dehnenden Flüssigkeiten lagen offenbar unter den inneren Ge-
lenkhüllen des Knies, standen also mit der Gelenkhöhle selbst
in Verbindung und füllten dieselbe an. Unter diesen Erschei-
nungen zunehmender Hitze, Spannung und Grösse der Geschwulst
vermehrten sich die Schmerzen „ verdoppelte eich das Fieber so,
dass innerhalb 24 Stunden 3 bis 4 Mal Horripilationen eintra-
ten und die Kräfte schneller abnahmen. Die Pyarthrosis war
offenbar und die bald folgende Verderbniss der Hautgebilde des Ge-
lenks erschien unvermeidlich; die Anwendung des Glüheisens,
die Amputation endlich wurde entschieden abgelehnt. . In der
Absicht , durch Entleerung und Entspannung der Geschwulst den
Schmerz zu lindern, . wurde am untern Rande der Kuiescheibe
und nach, innen zu, ein perpendiculärer Einschnitt gemacht, der
Heerd der Ansammlung geöffnet; Eiter, stinkende Cariesjauche,
hinterher synoviale Fluida flossen in Menge hervor; eine mehr-
tägige Erleichterung, mehrere ruhige Nächte wurden 80 be-
wirkt. In der folgenden Woche wurden die Wundränder un-
rein, die ausfliessende Masse immer übelriechender, dünner,
reichlicher, das Schwinden der Kräfte sichtlicher, der Stoflan-
satz in der Vegetation immer geringer, Bei ununterbrochenem
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