Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

146 Il. Materia medica und Yoxikologie, 
‚rahrt und die Luft desselben täglich gereinigt und gehörig er« 
wärmt, um durch gleichmässige Temperatur der Luft die Haut- 
thätigkeit zu befördern, Nächstdem wählte B. unter den phar- 
maceutischen Mitteln die aus, welche die Secretionen vermeh- 
ren und die Umstimmung des in Rede stehenden Krankheitspro- 
cesses betördern konnten und verordnete 1) ein concentrirtes 
Decoct. spec. lign., wovon er täglich 3 Mal eine Tasse voll 
lauwarm trinken liess und 2) Pillen aus Hb. und Erxtr. Cicut, 
(aa) von‘ denen früh und Abends 4—6 Stück gegeben wurden, 
Alle andern Mittel bis auf ein Collyrium aus Borax und .Aqu. 
vos. blieben weg. Die Wirkung dieser Cur war auffallend 
und überraschend. Schon nach 14 Tagen ging es viel besser, 
Eutzündung und Geschwulst der Lider nahmen ab, Lichtscheu 
und Thränen der Augen verminderten sich und Pat. konnte 
schon olıne Schirm herumgehen und auf einige Minuten das 
Tageslicht ertragen, was sie vorher nicht gekonnt. Auch der 
nässende Flechtenausschlag an der Nase nahm ab und der ganze 
Zustand besserte sich, Nach 4 Wochen war die Augenentzün- 
dung ganz beseitigt und alle Gebilde wieder gesund, bis auf 
die Cornea, in der einige Narben zurückgeblieben waren, die 
aber zum Glück ‘nicht der Pupille gegenüber lagen und auch 
die Sehkraft nicht störten. So wurde Pat. geheilt und später 
ein kräftiges, blühendes Mädchen. — M. Ein Obrist-Lieute- 
nant in den funfziger Jahren, von grosser, hagerer ‚Constitution, 
litt schon seit vielen Jahren, in Folge der Beschwerden :des 
Kriegs, an schmerzhafter, reissender Gicht, Nach langem Her- 
umziehen im Körper hatte sich dieselbe endlich im Ellenbogen- 
gelenke, Entzündung und Eiterung erregend, festgesetzt und 
stiess daselbst namhafte Knochenstücke aus, Mit Oertlichwer- 
den des Uebels besserte sich das Allgemeinbefinden , wenigstens 
auf kurze Zeit, Ziehen und Reissen in den Gliedern liessen 
nach, Schlaf und Ruhe stellten sich wieder ein und die Kräfte 
nahmen zu. Auch nach Verheilung der Wunde, die nur all- 
mählig und erst nach Janger Zeit, obgleich mit Steifheit des 
Gelenks erfolgte, schien die Besserung noch so begründet, dass 
Pat. nach langer Unterbrechung seinen Dienst wieder antre- 
ten konnte, Bald darauf reiste er nach Petersburg. Schon 
diese Reise, auf der er, aller Warnung ungeachtet, sich jedem 
Wechsel der Witterung in der vorgerückteren Jahreszeit aussetzte, 
brachte den unter der Asche glimmenden Funken wieder zum 
Ausbruch. In Petersburg kaum angekommen, kehrte das frü- 
here Gichtübel wieder und nöthigte ihn, da seine Geschäfte ihn 
zwangen, sich länger daselbst aufzuhalten, sich von den an- 
gesehensten Aerzten Hülfe zu erbitten. Doch das tief einge- 
wurzelte Uebel widerstand hartnäckig der Kunst und Pat. 
musste an seine Rückreise denken. Auf derselben waren die 
grässlichsten Schmerzen seine Gefährten und bleich und abge“ 
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