Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 121 
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hatte dort gebräuchliche Diät: schwere Mehlspeisen, 2 bis 3 
Mal täglich gepökeltes und geräuchertes Fleisch, vieles Bier 
etc. nach der Verheirathung fortgesetzt, während in ihrer Le- 
bensweise vieles geändert worden war. Vor der Verheirathung 
hatte sie ein thätiges, mit körperlicher Anstrengung verbunde- 
nes Leben geführt, der starke Verbrauch von Nahrungsstoff 
forderte also reichliche Aufnahme von Speisen und die schäd«- 
liche Qualität derselben wurde suspendirt. In der Ehe hatte 
sie weniger Geschäfte, auch forderten diese wenig oder gar 
keine Kräfte und bannten sie mehr ans Haus. So wurde der 
grösste Theil des Tags sitzend zugebracht und die Frau genoss 
wenig freie Luft, besonders als die Schwangerschaft weiter 
vorrückte und die Bewegungen sehr erschwerte. Sonach konnte 
die alte gewohnte Diät nur nachtheilig auf die Crasis des Bluts 
wirken. Die Frau im zweiten Falle war dagegen von Jugend 
auf an leichte Kost gewöhnt und musste auch in der Ehe, wie 
vor derselben, fast den ganzen Tag bei Arbeit im Freien zu- 
bringen und sie konnte die Beschwerden der weiter vorgerück- 
ten Schwangerschaft gar nicht beachten. Während sie im gan- 
zen Leben eine magere und qualitativ-ausgewähltere Diät mit 
sehr gesunder Lebensweise verband, hatte die erstere Frau 
durch thätizges Leben vor der Ehe höchstens das erreicht, dass 
Quantität und Qualität der Nahrung bis dahin ohne Nachtheile 
auf das Wohlbefinden blieben. Die Veränderung der Lebens- 
weise ohne Veränderung der Nahrung musste aber für die 
Dauer üble Folgen haben. Zwar wollte die Frau bis zum 
Eintritt der Wehen sich wohl befunden haben, doch lässt sich 
dies aus des Schwangerschaft selbst erklären. Die Bildung 
eines neuen Organismus heischt weiter ausgebreitete reprodu- 
ctive Thätigkeit, als Erhaltung des eigenen. So lange an Bil- 
dung des Kindes zu arbeiten war, fand Ableitung des Zuviel 
Statt und dies wurde unschädlich gemacht, In so fern nun der leb- 
haftere Reproductionsprocess erhöhte Thätigkeit und regeres Leben 
des vegetativen Nervensystems bedingen muss, wurde dadurch 
der Einfluss der abgeänderten Qualität der Blutmasse zurück+ 
gewiesen. Aber sie fand sich schon vor und konnte nicht feh- 
len, denn es war nicht nur zu viel Nahrung aufgenommen wor- 
den, sondern es fehlte auch an den Bedingungen, dieses Zuviel 
gehörig umzuwandeln. Die Crasis des Bluts musste daher feh- 
lerhaft seyn, wie denn auch die Beschaffenheit des Bluts so- 
gleich zeigte. In so fern nun gesundes Blut nöthiges Requisit 
eines gesunden Nervenlebens und besonders’des der vegetativen 
Sphäre ist, so lag auch in krankhafter Beschaffenheit der Blut- 
masse der Grund des unglücklichen Ausgangs der Operation, 
Die Section wurde leider verweigert, doch durch Analogie 
kann man annehmen, dass, wenn sich gleich Entzündung zu 
bilden angefangen hatte, diese doch eben nicht den Tod ver-
	        
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