Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

HI, Pathologie, Therapie und medicinische Klivik, 69 
sichts beim Drucke auf die Lebergegend waren die Hauptsym- 
ptome. Blutegel, Calomel, Einreibungen von Ung. neapol, 
und Cataplasmen blieben erfolglos und nach Convulsionen und 
Sopor trat am 28, Jan, der Tod ein. Das Volumen der Leber 
wich bei der Section von dem gewöhnlichen nicht ab. Die 
obere Fläche der Leber sah gesund aus, dagegen war die un- 
tere Fläche, besonders des rechten Lappens, entzündet, wei 
cher und kirschroth. Beim KEinschneiden sah man eine Menge 
eingestreuter kleiner Eiterheerde, von Grösse eines Hanfsaamens 
bis zu der einer Haselnuss, dickflüssiger Beschaffenheit und 
weisser Farbe. Die Gallenblase enthielt statt Galle purulente, 
schmutzig-weisse Flüssigkeit. Der Darmkanal war normal und 
die dünnen Därme mit Calomelfäces gefüllt. — Zu den Com- 
plicationen, welche die Bauchfellentzündung eingeht, gehört 
auch die mit Mesenterialtabes, Ein Fall der Art ist folgender: 
IM. Peritonitis — Tuberculosis Mesenteri, XKın 
7jähriger Knabe kam Mitte Nov. 1833 in Behandlung des Verfs. 
Grosse Abmagerung, aufgewulsteter Leib, dürre, welke Haut, 
Durchfälle von schlecht gefärbten schleimigt-fasrigten Stoffen, 
grosser Durst und hectisches Ficber deuteten auf weit vorge- 
schrittene Phthisis mesenterica. 14 Tage darauf bekam er ein 
acutes Hirnleiden mit Lähmung des linken Armes und Beines, 
das durch schnelle Beseitigung nach örtlichen Blutentleerungen, 
kalten Fomentationen und Vesicatorien in den Nacken Meningi- 
tis vermuthen liess. Bis Ende Jan. 1834 zog sich das klägliche 
Leben hin. In der letzten Woche stieg das Fieber, der Unter- 
leib wurde gegen die leiseste Berührung empfindlich und auf 
den Wangen bemerkte man umschriebene Röthe, Nach Eröff- 
nung der Bauchhöhle, die nur allein gestattet wurde, erschien 
die innere Fläche der vordern Wand des Bauchfells mit dicker 
frischer Pseudomembran ausgekleidet, die rechts an mehreren 
Stellen sich abgelöst hatte und wie ein schlaffes Segel nach 
den Därmen hin herabhing. In der Bauchhöhle beobachtete 
man ein serös-albuminöses Extravasat, am reichlichsten in der 
Beckenhöhle, die fast ganz damit anvefüllt war, Die Mensen- 
terjaldrüsen waren hypertropisch, einige so gross wie eine 
Wallnuss und im Innern mit Tuberkelmasse imprägnirt, [Cas- 
per’s Wochenschr, f, d, ges. Heilk, 1837, Nr. 18.] 
01. PATHOLOGIE , THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK. 
20. Diagnostische Beiträge; vom Prof. Dr. Hox- 
NUNG in Salzburg, Um nicht durch einzelae Krankengeschich- 
ten zu ermüden, wird der Verf. aus seiner reichen Erfahrung 
am St. Johannishospitale für die Jahresberichte nur solche
	        
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