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Il. Materia medica und Toxikologie,
schwüär entstanden war, welches bis dahin, wo ich ihm im
Jahre 1831 den Gebrauch des Holzessigs vorschlug, keinem
der angewendeten Mittel hatte weichen ww ollen, nach der An-
wendung der Holzsäure in oben angegehener Form aber bald
geheilt wurde. Ich erwähne nur noch, dass hei dem Verheilen
alter Fussgeschwüre mit diesem Mittel dieselbe Vorsicht nöthig
ist, welche man bei dem Zuheilen aller Jan bestandenen Ge-
schwüre anwenden muss.
214. Pastus Taraxaci bei Leberverhärtung;
von Dr. Koxtum in Stollberg. Ein 22jähriger Mann Hit seit
zwei Jahren unausgesetzt an einer Gelbsucht mit Anschwellung
der Leber, die den vielfältigsten Bemühungen dreier Aerzte
Trotz bot. Aloetica, Mercurialia, Mineralwasser, Du«
rand’sche Tropfen, auflösende und abführende Mittel aller Art,
namentlich auch Mellago und Extractum taracacıi s Wurden an-
haltend ohne Erfolg gereicht. Gestörte Verdauung, Verstopfung,
Anorexie und heftiges Jucken der ganzen Haut, welches schon
wiederholte rosenartige Entzündungen und Furunkeln zur Folge
hatte, waren die hervorstechenden Leiden. Mit Weglassung
jeder Arznei wurde Pat, im Monat Mai Morgegs nüchtern in
die Wiesen geschickt, wo er sich 12 Stiele von Löwenzahn-
blumen, die im Aufbrechen begriffen waren, aussuchte, sie
binnen einer halben Stunde zerkaute und rein aussog. ‚In 14
Tagen stieg er bis auf 30 Stiele, musste dann aber leider die
Cur, die drei bis fünf Wochen dauern und bis zu 40 Stiele
steigen soll, aufgeben, da die Pflanze schon abgebläht hatte,
Dennoch war der Erfolg überraschend, denn die Stühle regel.
ten sich, der aufgetriebene Leib wurde geschmeidig, KEsslust
und Heiterkeit kehrten zurück und die Gelbsucht verschwand
zusehends, so dass nicht zu zweifeln ist, dass vollkommene
Genesung‘ bei Durchführung der Cur erfolgt seyn würde.
[Casper’s Wochenschr, f. d. ges. Heilk. 3837. Nr. 23.]
215. Ueber di: ‘5unge. Asplenium scolo-
pendrium, vulgr Äuae cervinae; von Pr.
BaexseR Rıtter vom rn Lambach. MNeuerlich machte
Kellermann (C. Summe: ‚dd, X. Hit. 5. Nr. 152.) auf das
genannte Kraut in Lungenkrankheiten aufmerksam, was den
Verf, bewog, dasselbe bei mehreren Lungensüchtigen zu ver-
suchen. Zuerst wendete er ein Kraut an, das schon lange
‘gelegen und erreichte damit gar nichts. Als aber Apotheker
Thoma frische Hirschzunge von Salzburg kommen liess,‘ ent-
sprach dies Mittel ganz den Empfehlungen Kellermann’s,
‘Da der Verf, ganz die Erfahrungen dieses Arztes machte, so
hält er es für überflüssig mehr darüber zu schreiben. Ausser
kleinen Aderlässen bei stark entzündlicher Reizung wendete er
dabei nichts an, Er gab das Mittel immer wie folgt; Rec.