Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 455 
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des und Auges wurde derselben Ursache zugeschrieben. Das 
sonstige Allgemeinbefinden war durchaus gut. Am 24. früh 
fühlte‘ Pat. nach eifriger literarischer Beschäftigung in einem 
etwas warmen Zimmer, bei einiger Eingenommenheit des Kopfs, 
eine geringe schmerzlose Reiznug der Augen, mit häufigerem, 
das deutliche Sehen etwas störendem Zufluss der Thränen. Er 
ass dann mit gutem Appetite, , Unmittelbar nach Tische machte 
er sich an einem warmen, doch windigen Tage bei geoguosti- 
scher Untersuchung mehrerer Steinbrüche ungewöhnlich starke 
Bewegung, bückte sich viel, schwitzte, und setzte sich wieder 
dem scharfen Luftzuge aus. Beim Nachhausekommen fühlte er 
sich auf. scheinbar natürliche Weise ermüdet, abgespannt und 
den Kopf etwas benommen. Nach einem kurzen Besuche im 
Orte fühlte er eine Spannung in der rechten Seite des Mundes, 
die ihm zuerst beim Ausspucken, als Hinderniss den Mund zu 
runden, auffiel. Dies Hinderniss nahm allmählig zu und ging 
beim Sprechen und besonders beim Lachen in die betrübende 
Erscheinung einer Lähmung des Schliessmuskels des Mundes 
und des Lachmuskels über, doch nicht im höchsten Grade des 
Ucbels. Die Veränderung der Physiognomie durch Theilnahme 
der übrigen Gesichtsmuskeln sprach sich besonders in gehemm- 
ter Verrichtung der Augenlider aus, Das Auge thränte zugleich 
mässig. Dabei dauerte die geringe Benommenheit im Kopfe 
fort, ein gewisses Wogen, eine allgemeine Aufregung des Ge- 
fässsystems war dazu gekommen und ein vorübergehender ge- 
ringer, schmerzhafter Druck, . wechselnd mit leichtem Reissen 
hinter dem rechten Ohre, bemerkbar, Die Zunge hatte kaum, 
Sensorium, Extremitäten, Gehör und Gesicht gar nicht Theil 
genommen. Die Diagnose wurde auf congestiven, Vielleicht 
entzündlichen Reizzustand in der Wurzel, oder im Stamme des 
Gesichtsnerven; ohne Theilnahme des Hirns, gestellt. Um die- 
sem Zustande zu begegnen, oder noch Schlimmerem vorzubeu= 
gen, wurde ein Aderlass von 12 Unzen gemacht, ein Vesica- 
tor in den Nacken gesetzt, Eis über den Kopf gelegt und ein 
Brechmittel gegeben. Der einzige wahrnehmbare, unmittel- 
bare Erfolg war: grössere Freiheit des Kopfs. Auch der ple- 
thorische Puls veränderte sich kaum bemerkbar, Die Nächt 
war gut und Pat. schwitzte stark: Am 2. Tage Morgens wär 
die Lähmung vermehrt: vielleicht mochte die etwas hohe Zim- 
merwärme nachtheilig mit eingewirkt haben, Nun wurden Blut- 
egel um das Ohr und in den Nacken, Senfteige an die Füsse, 
Fortzesetzte kalte Ueberschläge , Nachmittags ein Blasenpflaster 
Rinter das Ohr, trockne Schröpfköpfe über den ganzen Rücken 
und an die Waden applicirt und ein Pargirmittel aus Calomel, 
Jalappe und Sulph, antım. aur. gegeben, doch Alles ohne bemerk- 
baren Erfolg. Die Nacht war, wie alle spätern, ganz gut und 
der Schlaf ungestört. Gegen Morgen stellte sich allgemeiner
	        
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