2. Chirurgie und Oplhthalmologie, 441
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Schwere ganz besonders den Plattfuss begünstigt, Dass der.
selbe beim weiblichen Geschlechte so selten ist, legt vermuth-
lich darin, dass die armen Knaben weit früher zur Arbeit ge-
irieben werden, als die Mädchen. Vielleicht ist in gewissen
Fällen. namentlich wo das Uebel allmählig entsteht, Auswärts
drehung des Fusses durch die Äfusc. peronaei, die ihre Anta-
gonisten überwinden, das Primäre und stufenweise sich ausbil-
dende Deformität das Secundäre, In solchem Falle kann be«
schwerliches Extendiren des Plattfusses dem Widerstande, den
die Zusammenziehung der Extensoren von den Flexoren erführt,
zugeschrieben werden, — Den breiten Fuss kann man bei Auf-
merksamkeit nicht mit dem Plattfusse verwechseln. Tibia und
Fibula stehen normal und unter der Fusssohle erscheint die ge-
wöhnliche Aushöhlung; der Fussrücken jst,in der Gegend des
Tarsus hinlänglich gewölbt und nicht breiter als gewöhnlich;
die abnorme, Breite fängt erst beim Metatarsus an, nimmt im-
mer mehr gegen die Zehen zu und manchmal liegen die Ze-
hen fast in gerader Linie, so.dass die grosse Zehe über die
kleine nur wenig hervorragt. Gewöhnlich ist der breite Fuss auch
sehr fleischreich. Dem breiten Fusse liegt keineswegs, wie dem
wahren Plattfusse, wirkliche Contiguitätsverrückung zum Grunde,
sondern nur unbedeutende Abweichung von der Norın, die durch-
aus nicht die Functionen hindert und durch Ausdehnung der zwi-
chen den Cap’tulis ossium metatarsi liegenden Ligamente in Folge
häufigen Gebrauchs entstanden ist. Stellt man die angeführten
Kennzeichen hinsichtlich der Unterscheidung beider Zustände
und die Regeln, die man zur Beurtheilung der Qualification
zum Militärdienste ziehen kann, zusammen, so leuchtet ein,
dass, wenn man nicht sehr auf die Schönheit sehen will,
Personen mit breitem Fusse als kräftig geübte Fussgänger
ausgezeichnet brauchbar sind und besonders zum” activen In-
fanteriedienste passen; Menschen mit Plattfusse dagegen tau-
gen zu diesem Dienste gar nicht, denn ist die Deformität nur
einigermaassen bedeutend, so berühren alle Theile der Fuss-
sohle die Erde und sie können nicht marschiren, da die Füsse
um die Knöchel herum anschwellen und die Fusssohlen excorli-
ren und exulceriren. Dazu kommt noch, dass diese Personen
stets die Schuhe schief gehen, so dass man schon an diesen nach
8 Tagen sieht, dass diese Verunstaltung zugegen ist. Bei Jün«-
geren soll man das Uebel dadurch heben können, dass man sie
einen ledernen Schnürstrumpf tragen lässt, der Fuss und Unter-
schenkäl umfasst und gleichmässig zusammendrückt und zugleich
einen Schuh, dessen Sohle mit starker, von hinten nach vorn
bis zu den Mittelfussknochen convexer Blechplatte versehen ist,
Dupuytren will jeden Knaben vom Plattfusse dadurch ge-
heilt haben, dass er einen Schuh tragen liess, dessen Absatz
allmählig von 1; bis 24 Zoll erhöht wurde, Die Sohle muss