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il. Materia medica und Toxikologie,
steigern und bis zu 4 Gran erhöhen, Kl, glaubt nicht, dass
man täglich über einen halben Gran reichen dürfe. Neben dem
Strychnin werden andere Mittel nicht ausgeschlossen bleiben
dürfen, namentlich nicht in der Hemiplegie, die Folge der Apo-
plexie ist... Hier sind unter den bekannten besonders der Tart.
emet, , innerlich und äusserlich, die /7or. arnicae und der Sal-
miak vorzüglich zu rühmen, MNeuerlich ist auch das kalte Was-
ser als Getränk, Bad, Erregungsmittel starker Schweisse, als
Douche etc, als radicales Heilmittel in fast allen Arten der Läh-
mung laut und übermässig gepriesen worden. Wer wollte au
der vortrefilichen Wirkung des kalten Wassers zweifeln —
aber wer nicht auch wünschen, dass Missbrauch eines so gros-
sen Mittels nicht die bleibenden Wirkungen desselben rauben
möchte? Was aber Lähmungen betriflt, E. möchte sagen:
alle oder nur die ausnehmen, welche als Resultat allgemeiner
Kraftlosigkeit entstanden — und wie selten sind diese — ‚so
hat er weder von den Gräfenberger Curen, noch überhaupt von
kalten Wasserbädern grossen Nutzen gesehen. Vielleicht dass
einige durch Gicht Gelähmte und ancylotisch Gewordene mehr
oder weniger Linderung erfuhrenz doch auch‘ da kamen dem
Verf. Fälle vor, wo, nachdem die gichtischen Beschwerden in
den Extremitäten wichen, Schlagflüsse, Blindheit und Lähmun-
gen entstanden und der Tod folgte. Es scheint sonach, dass
kalte Bäder und Kälte nicht für Lähmungen passen. — Noch
gedenkt E. eines grossen Mittels gegen Lähmungen, das in
letzter Zeit wenig angewendet wurde und ‚doch so heilsam ist,
nämlich des Galvanismus, Der Galvanismus ist in Lähmungen
vielfach versucht worden, eben so wie Electricität und eine ver-
wandte Heilmethode: die Acupunctur. Was letztere zuerst be-
trifft, so sind die glücklichen Erfolge, die E. davon gesehen,
sehr einzeln und da sie nicht beweisend sind, schweigt er von
denselben. Viel wirksamer hat sich aber ihm die mit Galva-
nismus verbundene Acupunstur gezeigt. Im Ganzen waren die
Erscheiaungen denen gleich, die man in der Charite zu Berlin
davon gesehen hat: heftige Zuckungen in den Muskelgebilden
mit grossen Schmerzen und lautem Aufschreien der Kranken,
die sich vielfach‘ der erneuerten Anwendung mit aller Gewalt
widerseizten. Der Schmerz dauerte noch lange nach und meist
entstanden starke Fieberbewegungen mit Aufregung des Sen-
sorium, lebhaften Träumen, Angst in der Nacht, nachTolgenden
Schweissen. Während, der Anwendung selbst, bei der je nach
Individualität des Kranken bald mehrere, bald wenigere Plat-
tenpaare angewendet wurden, zogen sich die Muskeln des Rü-
ckens, besonders aber die der Extremitäten und des Gesichts
lebhaft zusammen. Eben so hat E, den kleinen rothen Ent-
zündungshof um die ‚Einstichpuncte der Nadeln, nicht aber die
Verschiedenheit dieser kleinen Entzündungspuncte in Bezux auf