Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

1. Materia medica und Toxikologie. 421 
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darauf folgender Erschöpfung paraplegisch geworden und bei 
einem Dritten, wo lüderliches Leben und grosse Anstrengung 
Lähmung der untern Extremitäten erzeugt hatte, zeigte sich 
ebenfalls kein Erfolg, wogegen das Mittel in drei andern Fäl- 
len unvollkommener und partieller Lähmung mit Verlust des 
Selbstbewusstseins theilweise und hier fast zauberische Wir- 
kung hervorbrachte. Die bedeutendste Wirkung des Strychnias 
hat der Verf, auf den Hypoglossus und Glossopharyngeus und 
Lingualis und auf die. Nerven‘ gesehen, ‘ welche die Bewegung 
der Gesichtsmuskeln bestimmen. Hier trat Wiederkehr des 
Sprachvermögens und Wiederherstellung der Bewegung der 
Zunge und Aufhebung der Lähmung der Gesichtsmuskeln oft 
ungemein schnell ein, fast so schnell, wie Polaprat die Wie- 
derkehr der Sprache. nach Anwendung des Galvanismus beob- 
achtete. Lähmung des Sehvermögens irgend einer Art, oder 
des Gehörs, sah E. in keinem Falle sich auch nur anscheinend 
bessern und Hemiplegieen sich nur scheinbar vermindern, wo- 
gegen leichte Anfälle unvollkommener Lähmung, leichtere Pa- 
raplegieen und solche immer aber auch unvollkommene Läh- 
mungen, welche die Organe des Unterleibs betrafen und ihren 
Ursprung frühern Apoplexieen oder Gewaltthätigkeiten verdank- 
ten, ebenfalls durch Strychnin sehr erleichtert, ja sogar geho= 
ben wurden, So wurden Lähmungen der Harnblase, Folge 
(schwerer Geburten, durch Strychnin mit kräftigen permanenten 
Reizmitteln, China und Bädern geheilt. Hiernach ist das Strych- 
nin kein Specificum gegen jede Art Lähmung, sondern scheint 
nur in sehr beschränktem Kreise zu wirken, dann aber zu den 
kräftigsten Mitteln zu gehören. Es erfordert indess bei Anwen- 
dung die grösste Vorsicht. 2 Gran können schon einen kräf- 
tigen Hund und 1 Gran ein Kaninchen tödten. Die Wirkung 
von 1} Gran Strychuin, die ein Kranker p. d, erhielt und die 
tödtlich war, hat Bardsley aufbewahrt. Es muss daher das 
Strychain in sehr kleinen Gaben gereicht werden und; diese 
müssen lieber rasch in den Fällen aufeinander folgen, wo bal- 
dige Hülfe Noth that. E. hat immer mit -7—-/\5 Gran ange- 
Fangen und wohl auf die Wirkungen der ersten Gabe geachtet, 
Zeigen sich keine nachtheiligen Folgen, so kann man die fol- 
genden Gaben in kürzeren Fristen reichen, zeigt sich aber heil- 
same Wirkung, so muss man ja nicht die Gaben vergrössern, 
oder schneller auf einander folgen lassen, und man kann sicher 
darauf rechnen, dass das Resultat immer gut seyn werde. Bei 
Lähmung der Antlitz- und Zungennerven geht die Wirkung 
des Strychnins zuerst auf letztere. Die Bewegung der Zunge 
stellt sich wieder natürlich her und das Vermögen.zu sprechen 
regelt sich nach und nach, danh erst hebt sich die Lähmung 
der Gesichtsmuskeln und man muss dann erst und wenn der 
Fortschritt der Heilung nach Wochen noch zögert; die Gaben
	        
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