Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

[. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 391 
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und sie legte ihm dieselben vor. Sie hatten sämmtlich die 
Grösse eines Korianderkorns. Pat. hielt es jetzt selbst für sehr 
wahrscheinlich ; dass bei frühern ganz ähulichen Anfällen Stein- 
chen von ihr ganz unbemerkt entleert worden wären. — H. 
Eines Morgens wurde G. sehr dringend zu einem Herren ver- 
jangt, der die heftigsten, zeitweise verstärkten Schmerzen in 
der linken Nierengegend erlitt, die von da, längs dem Verlanfe 
des Ureters dieser Seite, gegen die Harnblase hin gingen, Es 
fand sich dabei Erbrechen, Drang zum Harnlassen, Retraction 
des Testikels gegen den Bauchring, die grösste Unruhe und 
stetes Hin- und Herwerfen. Man hatte schon mehrere Teller 
voll Blut weggelassen. Die Schmerzen währten in wechselnder 
Stärke bis zum Abende, wo sie auf ein Mal aufhörten, Pat,, 
dem G. mitgetheilt, dass er Nierensteine vermuthe, befand sich 
bald. wieder so wohl, dass er seinem Bernfe nachgehen konnte, 
Erst am Ende der 3. Woche ging das Steinchen, das die 
Grösse einer halben Erbse hatte, ab. — IM. Ein robuster Kü- 
fer von einigen 50 Jahren wurde plötzlich von sehr hefiügen, 
zunehmenden und reissenden Schmerzen in der linken Nierenge- 
gend, Drang zum Uriniren und öfterem Krbrechen befallen, 
Da 'der Verf. eine andere, wahrscheinlichere Ursache dieses 
plötzlichen Erkrankens nicht aufünden konnte, äusserte er den 
Verdacht, dass ein Steinchen abgehen werde und die Voraus- 
sage bewährte sich am nächsten Morgen, an dem Pat. dem 
Verf. ein weisses Steinchen von der Grösse eines Korjander- 
korns vorlegte, dass beim Uriniren ausgeleert worden war. — 
IV. Ein Ofäcier von mittleren Jahren liess eilizst den Verf. 
rufen. Als G. bei ihm ankam, stand er ganz ruhig beim Ofen, 
Er und seine Frau konnten aber kaum den schrecklichen Zu- 
stand schildern, in dem er sich noch vor Kurzem durch die 
entsetzlichsten Schmerzen befunden habe, die ganz plötzlich 
entstanden wären, sich zuerst iu der linken Nierengegend fest- 
gesetzt und ihm das grösste Jammergeschrei abgenöthigt hätten, 
dann aber abwärts, wie der Ureter läuft, sich in die Blase ge- 
senkt hätten und da verschwunden wären. Jetzt zeigte sich 
kein krankhaftes Symptom mehr. G, prognosticirte den Abgang 
eines Nierensteinchens und schon am nächsten Tage wurde ihm 
dies überreicht. Es war von der nämlichen Art, wie im vor- 
hergehenden Falle. — V. Eine verheirathete, noch junge Dame 
hatte längere Zeit hindurch erst an rheumatischen, dann an 
krampfhaften Beschwerden gelitten. Sie ‚genas allmählig und 
kehrte zur gewöhnlichen Lebensweise zurück, doch dumpfer 
Schmerz in der linken Nierengegend, der aber nur beim. Gäh- 
nen und Niesen bemerkbar war, blieb mehrere Monate hindurch 
fühlbar. Als G. eines Tags, eines andern Kranken wegen, 
ins Haus dieser Dame kam, empfing sie ihn mit den Worten, 
dass sie nun wisse, was die Ursache jenes Gefühls gel, das
	        
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