Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

i. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 387 
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erzeugten Zellgewebe hatten sich später erdige Massen gebil- 
det. — Das bisher nicht Gekannte besteht darin, dass die Höhle 
sich ganz ausstopfte und dadurch eine unschädliche kleine Ge- 
schwulst bildete, Bisher war nur Vernarbung der Höhle 1) 
durch gegenseitige Verschliessung der Wände und 2) durch 
Vertrocknung der absondernden Fläche der verkleinerten Höhle 
bekannt. Diese besteht fort oft in Form einer Röhre, sondert 
aher nicht mehr ab. Die eben beschriebene Vernarbungsweise 
reiht sich der ersten an, indem bei beiden Verheilungsweisen 
Ausschwitzung von organisirbarer Lymphe und Bildung von 
Zeilgewebe nöthig ist. — Dass sich eine Höhle durch Ausfül- 
Jung mit Zellgewebs- und kalkartiger Masse recht wohl schlies- 
sen könne, lässt sich nirgends besser sehen, als an den grossen 
sarcomartigen Lungentuberkeln bei Kühen. A. besitzt mehrere 
schöne Exemplare der Art. ‘Diese Tuberkela bestehen, noch so 
gross als ein Taubenei, aus fleischig-weisser Masse und sitzen 
sämmtlich in der Nähe der Pleura, Sie sind durch keine ge- 
naue membranöse Grenze vom gesunden Lungengewebe geschie- 
den, doch ist ihr festes Gewebe bestimmt abgegrenzt vom nor- 
malen Parenchym. Solcher Geschwülste finden sich 6—7 in 
einer Lunge vor. In der grössern besteht der Kern aus gelber 
kalkartiger Masse, die 1—1+} Linien dicke Rinde hat aber noch 
die fleischartige Masse des Tuberkels. Diese Geschwülste sind 
schon so. gross, als ein Hühnerei. Die grössten, nicht kleiner 
als ein dickes Gänseei, bestehen ganz aus jener gelblich-kalk- 
erdigen Materie, die dicht an einander klebt, doch kein Ge- 
webe mehr, noch weniger Blutgefässe in sich unterscheiden 
Jässt. Diese Masse liest an einer Schleimmembran an, die die 
ganze Materie umgiebt und, unmittelbar am gesunden Lungen- 
gewebe liegend, zwischen beiden, dem normalen Lungenparen- 
chym und der erdigen Materie eine Grenze bildet. Die zu die- 
sen Geschwülsten gehenden Bronchien obliteriren, wo sie die 
Geschwulst erreichen; eben so die Blutgefässe. Die grössern 
werden durch die Geschwülste mehr auf die Seite gedrängt. 
Dass- hier Umwandlung der fleischigen Masse in erdige vor sich 
geht, ist nicht zu leugnen. Die bei der Veränderung sich zei- 
gende Höhle wird durch die letzte ausgefüllt, [Casper’s Wo- 
chenschr. f. d, ges. Heilk. 1837. Nr. 28.] 
181. Gallensteine eigenthümlicher Art; von Dr. 
WunDEeRrLicH in Winnenden (a, d. Ber. über d. im Mai 1837 
zu Gmünd gehaltene Versamml. d. würtemb. ärztl. Vereins). 
Ein 63jähriger Kaufmann von atrabilarischer Constitution ass am 
28. Juni v. J. noch mit Appetit zu Mittage und beschäftigte 
sich nachher in seinem Laden. Nach ] Uhr kam er plötzlich 
in die Ladenstube und rief: er bekomme einen Schlag, setzte 
sich nieder und verlor das Bewusstsein. Der Puls war voll, 
hart, die Carotiden pulsirten stark, das Gesicht war aber we- 
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