386 1 Pathologie, Therapie und mediciische Klinik.
derkehrten. Nachdem sich dies regelmässig 6 Mal wiederholt
hatte, reichte R. nach Beseitigung der dringendsten Symptome,
Chinin mit Opium, worauf die nächste Zeit ohne Kkrankhafte
Erscheinungen vorüberging und der sehr ermattete Kranke sich
alimählig ganz erhulte. [Med, Zeit, vv Vereine f. Heilk. in
Pr. 1837. Nr. 21.]
150. Ueber eine wenig beachtete Ausfüllung
der geschwürigen Höhlen in den Lungen; vom Prof.
Dr. Ausens in Bonm Die Art, wie Höhlengeschwüre der
Lungen verheilen, ist höchst interessant zu kennen, da sie an-
scheinend von Heilung äusserer Hautgeschwüre verschieden Ist,
Dass der Abscess, sobald er seinen Inhalt entleert hat, sich von
allen Seiten eben so contrahirt, wie wenn er sich im Zellge-
webe unter der äussern Haut findet, während auf der innern
Fläche orgauisirbare und sich organisirende Lymphe ausge-
schwitzt wird, ist bekannt. Hier entsteht durch langsame An-
einanderlegung der Wände zuweilen Vernarbung, so wie sich
die Wände einer apoplectischen Höhle nähern und endlich ver-
wachsen, oft aber bildet sich auf der innern Fläche nur eine
absondernde Haut, und die KEiterhöhle zieht sich in Form eines
kleinen Cylinders zusammen und besteht als Fistel fort, Un-
längst aber öffnete A. eine Leiche, in der er eine etwas ab-
weichende Art der Vernarbung wahrnahm. Bei einem 35jähri-
gem Manne, der seit 4 Jahren an Husten mit eitrigem Ays-
wurfe gelitten, der aber in der letzten Zeit ziemlich geschwux-
den war, als Leberentzündung den Tod herbeirief, fand sich
im obern Lappen der rechten Lunge eine wallnussgrosse, feste
Geschwulst , die mit einem grossen, an seinem Ende abgekürz-
ten Bronchialaste zusammenhing. Der Brochialast endete blind
in jenem Körper, mit dessen Zellgewebe er ein Gewebe bil-
dete. Aeusserlich war die Lunge mit der Pleura verwachsen,
besonders fest da, wo der Körper sich fand. Als man sie ab-
getrennt, ergab sich, dass die Lungensubstanz zwischen jenem
obliterirten Bronchialaste und der Pleura geschwunden war,
Der wallnussgrosse Körper bestand aus sehr verdicktem Zell-
gewebe mit kleinen Kalkconcrementen in der Mitte, Das Lun-
gengewebe war etwa 1 Linie von dieser Geschwulst noch derb
und fest, dann normal. Der hier bei der Heilung Statt findende
Restaurationsvorgang scheint fulgender gewesen zu seyn: die
entleerte Höhle hatte sich anfangs beträchtlich zusammengezo-
gen — dass sie gross war, bewies der Mangel an Lungensub-
stanz zwischen Bronchialast und Pleura — und in gewöhnlicher
Weise durch Ausschwitzung von Lymphe eine eigene Fläche
zur Absonderung gebildet, daher der lange andauernde eitrige
Auswurf; endlich aber‘ war durch erneuerte Ausschwitzung
einer zu Zellgewebe sich umbildenden Lymphe die ganze Höhle
ausgefüllt, gewissermaassen verstopit worden, In diesem neu