Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. - 
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gastrisch-nervösen Charakter, und wurde mit ausleerenden Mit- 
teln in mässiger Gabe und mit Nervinis glücklich bekämpft. 
Es ist anzurathen , jeder Kindbetterin, welche nicht schon von 
selbst mässige Entleerungen hat, am zweiten oder dritten Tage 
nach der Entbindung ein leichtes Eccoproticum, oder bei vor- 
handenen Anzeigen ein Emeticum aus Ipecacuanha et Tartı 
emet. zu verordnen. Ein grosser Vortheil, den die me/hodus 
eccoprotica für nichtstillende Frauen bringt, ist, dass die Brüste, 
falls die Entleerung vor dem Eintritte des Milchfiebers geschieht, 
wenig oder gar nicht anschwellen, und daher der so häuligen 
Entstehung der Milchknoten, Entzündung und Eiterung, Ver- 
härtung der Brüste am sichersten vorgebeugt wird, 5) Dem 
heftigen Durste wurde Anfangs durch kleine Gaben Eibischthee, 
später, nachdem die Bauchschmerzen sich verloren hatten, durch 
stark gewässerten Wein am zweckmässigsten begegnet. Es ist 
zu bewundern, dass manche Aerzte während der Fieberhitze 
den Kranken so viel und noch mehr zu trinken erlauben, als 
diese es wollen. Durch viele Flüssigkeiten welche von den 
Kranken gewöhnlich hastig geschluckt werden, wird der 
Magen überfüllt und der Durst nicht gelöscht; wird aber 
alle 2 — 3 Minuten ein Esslöffel voll einer Flüssigkeit in 
den Mund genommen und langsam verschluckt, so wird der 
Durst gemindert und der Magen nicht beschwert. — Der Wein 
wird in Fiebern mit adynamischem Character noch nicht so all- 
gemein gebraucht, als er es verdient und von vielen Aerzten 
schon empfohlen wurde. 6) Es ist noch nicht sehr Jange, dass 
man in den adynamischen Fiebern auf die Congestionen zum 
Kopfe die nöthige Aufmerksamkeit richtete. Man sah zwar bei 
Kranken der Art Augen und Gesicht roth werden, hielt aber 
diese Blutwallungen für passiv und meinte, dass man‘ sie schon 
durch starke Stimulantia beseitigen könne, Den oft unglückli- 
chen Ausgang bei dieser Behandlung glaubte man durch Un- 
kenntniss des Wesens dieser adynamischen Krankheiten sattsam 
entschuldigen zu können. Wohl ist es wahr, dass man in der 
Bekanntschaft mit den adynamischen Fiebern noch nicht gar 
weit gekommen ist, doch ist es auch nicht weniger wahr, dass 
der glückliche Ausgang derselben durch genaue Würdigung der 
Naturwinke eben so befördert, als der unglückliche durch Nicht- 
achtung derselben und Befolzung einer eigenen Methode begün- 
stigt wird, Der Verf, war in Behandlung der Nerven- und 
Faulfieber am glücklichsten, wenn er die Congestionen nach 
oben gleich anfangs durch einige Blutegel hinter die Ohren, er- 
höhte Kopflage und Eisumschläge minderte, während er inner- 
lich nur gelinde Stimulantia, oft blosse Alterantia, KEpispastica 
auf die Haut und gewässerten Wein zum Getränke verordnete, 
Vollblütige vertrugen wiederholte topische Blutausleerungen, 
Bei den kalten Umschlägen gebrauchte Z, die Vorsicht, dass er
	        
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