Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

360 II. Materia medica und Toxikologie, 
vulgaris in Verbindung mit Zincum oxydatum album, wonach 
die Anfälle gegen 4 Wochen ausblieben, Im Jan, 1834 wurde 
der Versuch mit dem Indigo gemacht und. damit 6 Wochen 
lang fortgefahren, wonach der Anfall bis zum 28. Febr, 1835 
ausblieb, alsdann aber sich täglich 2—3 Mal erneuerte, Jetzt 
wurde der Indigo wieder in steigender Gabe gegeben mit DR 
anfangend, bis zu 3j. pro Yosi, worauf die Anfälle ausblieben; 
dessen ungeachtet brauchte Pat; den Indigo fort, Erbrechen er- 
folgte nicht, dagegen aber Schmerzen in der Gegend des Nabels, 
die nach dem Gebrauche der Tincmura opti crocatla gehoben 
wurden. Die Excremente waren dem Indigo ähnlich gefärbt, 
[Med Zeit, v. Vereine f. Heilk. in Dr. 1837. Nr. 22.1 
160. Epilepsie durch Indigo geheilt; vom Reg.- 
Arzte, Dr. Honxuorsr zu Frankfurt a. d. O0. Ein 10jähriger 
Knabe wurde im Jahre 1833 in Folge einer Erkältung und eines 
Schrecks von Epilepsie befallen, Vergebens waren dagegen 
mancherlei Mittel gebraucht worden, bis endlich H.. zu Rathe 
gezogen wurde, der das Zinkoxyd in steigender Gabe bis 8 
Gran pro dosi anwendete, wodurch die Anfälle bis zum Win- 
ter von 18;% ausblieben. In Febr, 1835 brach der Knabe auf 
einem zugefrornen Teiche durch das Eis und fiel ins Wasser, 
woranf die Epilepsie sich wieder einstellte, jedoch nur schwache 
Anfälle machte und gewöhnlich in der Nacht oder gegen Mor- 
gen eintrat. Im Juni desselben Jahres fiel der Knabe bei einem 
Anfalle auf der Strasse mit dem Kopfe auf das Steinpflaster, 
worauf der Arzt wieder gerufen wurde. Er fand den Knaben 
besinnungslos, mit dem Zeichen einer schweren Kopfverletzung 
und dazwischen oft sich wiederholenden epileptischen Anfällen, 
An der rechten Seite des Vorderkopfs war eine Beule von der 
Stirn bis über die Sutura coronalis rechts sich erstreckend , und 
auf derselben eine flache Hautwunde, Am 26. Juni wurde 
diese Beule ihrer ganzen Länge nach durchschnitten, woranf 
3 bis 4 Unzen schwarzes, dick flüssiges Blut, welches sich zwi- 
schen der Galea und dem Epicranium befand, sich entleerten, 
Der Schädel fand sich unverletzt, Nach 24 Stunden trat ein 
heftiges Gefässfieber ein, welches sich aber schon, nach einigen 
Tagen mässigte und dann verlor. Am 28. kehrte das Bewusst- 
sein zurück und am folgenden Tage die Sprache, welche aber 
noch sehr undeutlich war und sich auf einzelne Worte be- 
schränkte, Es bildete sich bald eine gute Suppuration in der 
Wunde und die Heilung derselben erfolgte. Die epileptischen 
Anfälle erschienen, sowohl am Tage als in der Nacht, fort- 
während und so häufig, dass oft zwei in einer Stunde eintraten 
und man in 24 Stunden 28 derselben zählte. Unter diesen Um- 
ständen verordnete der Arzt den Indigo in der von Ideler an- 
gegebenen Weise, Den 4. Juli wurde damit der Anfang ge 
macht, indem in 24 Stunden 2 Drachmen gereicht wurden und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.