Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

i. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 335 
'h 
‘nn 
|} 
D 
*) 
Schrift über den sporadischen Wyphus und das Wechselfieber 
ausführlich nachgewiesen und er ireut sich, dass diese Ansicht 
in neuester Zeit von anerkannt gelehrten Männern: mehr oder 
weniger ausgesprochen wurde. Ks giebt fast keine Form von 
Wechselfieber, die S, nicht beobachtet hätte, namentlich viele 
Fälle von insıdiösem larvirtem Wechselfieber. Das Chininum 
sulphuricum eywies sich auch ihm sehr hüölfreich und 'nament- 
lich, wie folgt: zuerst erhält Pat. in der Apyrexie ein Vomi- 
tiv, oder ein kräftig erregendes Laxans, je nachdem die Tur- 
pescenz der angesammelten Cruditäten eins oder das andere 
fordert, doch zieht er das Brechmittel seiner überaus wohlthä= 
lg erschütternden und umstimmenden Nebenwirkung wegen dem 
Laxans vor, — Dann am andern Tage in der Apyrexie Fol- 
wendes: Rec, Chin, sulph. gr. 48. Tartı emet, gr). in Adqıt. 
Faurocer, q. 8, solut. Opii purt gr]. KErtr. Faler, q. 8. ut fo 
pul. No. 36. Consp.‘ Pulv. Cinnam. D, S. Alle 2 bis 2} 
Stunde ein Stück zu nehmen, nebst folgendem Thee: Rec. 
Sumnit, Dillef.— Cent. min. Flor. Chamon. vulg, Rad, Ca 
"yoph. aa 33. ©. M. T. S. Thee, wovon täglich einige Tas- 
sen getrunken werden. Die Pillen müssen Tag und Nacht zur 
bestimmten Zeit in der Apyrexie gegeben, in der Pyrexie aber, 
so wie der Thee, ganz ausgesetzt werden, Die Diät muss 
sireng sein, namentlich muss alles Fette, Saure, Blähende, 
Obst, Käse etc. gemieden werden. Zum Getränk erlaubt S, 
den Kranken, die schon länger am Wechselfieber Ktten, gern 
gutes Bier, ’oder noch Keber guten alten Wein mit Wasser, 
Pat, muss sich übrigens warm kleiden, feuchte Luft meiden, 
im warmen Zimmer bleiben und sich vor Diätfehlern und Er- 
kältungen sorgfälug in Acht nehmen. Nach den Erfahrungen 
des Verfs. wird der nächste Anfall entweder auffallend stär- 
ker, oder gelinder, der zweite Anfall bleibt dagegen in der 
Regel ganz aus und Pat. ist geheilt. Zur Vorsicht lässt S. die 
erwähnte Pillenmasse, wenn sie aufgebraucht ist, noch ein Mal 
wiederhole® und davon alle 3—4 Stunden ein Stück nebst 
dem erwähnten Thee geben, bis sie ganz verbraucht isty wor- 
auf Pat, bei guter, erkräftigender Diät nach 6—10 Tagen wie- 
der so ganz hergestellt ist, dass er sich mit seinen gewöhnten 
Arbeiten befassen kann. Bei strenger Anwendung dieser Me- 
Ihode, sorgsamer Vermeidung aller Excesse in Diät und Regim 
und ruhigem Verhalten in den ersten 8—10 Tagen sah S. keine 
Rückfälle entstehen und die Genesenen blieben ganz gesund, 
Gleichwohl kommen Rückfälle bei Landleuten nicht selten vor. 
Denn kaum fühlen sie sich von den crsten 2 Anfällen befreit 
und sehen ihre Kräfte Wiederkehren,, so setzen sie nicht nur 
die erste Gabe der Pillenmasse aus, sondern arbeiten auch wie= 
Jer und fehlen in der Diät. So hülfreich auch dann’ das Chi- 
win. sulph, ist, so giebt es doch Fälle, wo es wegen Idiosyn-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.