Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

22 I. Materia medica und Toxikologie, 
mithin ein veränderter Zustand des Copaivabalsams und der 
Verf. glaubt diese Thatsache durch die Erfahrung , dass diese 
Mischung fast ganz wirkungslos seyn soll, bestätigt. Es ist 
daher von Wichtigkeit, den Copaivabalsam nur flüssig anzu- 
wenden, oder mit Substanzen vermischt, welche ihn nicht ver- 
ändern. Den Cubebenpfeiffer hält der Verf. nur dann wirksam, 
wenn er sorgfältig aufbewahrt, und. erst frisch, oder noch bes- 
ser, erst in dem Augenblicke der Anwendung gepulvert ist; 
da dem flüchtigen Oele die adstringirenden und reizenden Eigen- 
schaften zum Theil zuzuschreiben seyn möchten. Der Verf be- 
mühte sich daher, durch neue Versuche eine Vereinigung des 
geistig-ätherischen Cubebenextracts mit dem Conaivabalsam her- 
vorzubringen, und der Mischung eine solche Consistenz zu ge- 
ben, dass sie sich in Drageen bringen lässt, welches ihm auf fol- 
gende Weise gelang: Rec. Bals. Copaivae , Cubaebinae im- 
purae s. Oleoextracti resinosi Cubebae, sing. libram. Misce 
exacie et adde Fitellos Qvorum Nr. VI. Azita denuuo mas- 
sam p. horas quatuor et cum ea intime commisce Pulv. Li- 
quiritiae vel Althaeae q. s, ut in pilulas dividi possit. Fiant 
trochisct formam ovoideam pracbentes , quorum quisque conli- 
ncat Balsami Copaivae grana quatuor et tantidem Cubebinae. 
Siccentur primo aeri lbero expositi, deinde vero in evapora- 
torio lenissimo caloris gradu et in Pulvere Sacchari circum- 
volvantur ut drageae communes, Das neue Präparat gewährt 
den Vortheil, dass man den Copaivabalsam rein, Ohne verän- 
dernde Beimischung, und den wirksamen, mittelst Aether und 
Alcohol ausgezogenen Stoff der Cubeben zu gleicher Zeit an- 
wenden kann. Auch die Form in Trochisken ist zweckmässig, 
weil Geruch und Geschmack dadurch sich am besten verstecken 
lassen, [Bull. de Ther. med. et chir. Dec. 1836.] 
9. Ueber den Gebrauch der Nux FVomica in 
der Gastralgie; von Macy. Huss, Im Herbste und Win- 
ter 1834 und 1833 hatte H. verschiedene Fälle von Gastralgie 
zu behandeln, von denen einige Folge eines überstandenen Cho- 
leraanfalls waren. Bei den meisten Kranken war das Uebel 
reine Neuralpgie, bei Einigen aber hatte es inflammatorischen 
Character. Die hervorstechendsten Symptome waren: heftiger, 
nagender Schmerz im Magen, Erbrechen nach jeder Speise und 
jedem Getränke und bald saures, bald ranziges Aufstossen, 
Das Magist. Bism, in grossen Gaben, zu 4 Drachme auf den 
Tag, versagte oft seine Dienste und in solchen hartnäckigen 
Fällen war es, wo H. die Nur Fomica gebrauchte, Nach- 
dem er zuerst ein Laxans oleosum gegeben und ein Senfpflaster 
auf die Magengegend gelegt hatte, erhielt Pat. 4 Mal des Tags 
31 Gran ur FVomica mit 10 Gran Magn. Jeden 3. Tag 
wurde die Gabe um etwas vermehrt, doch wurde nie mehr als 
2} Gran p. d, gegeben, Die Kranken empfanden nach diesem
	        
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