Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

El. Chirurgie und Ophthalmologie 239 
in der die erwähnten krankhaften Affectionen sich so ziemlich 
verloren, wohl, Ausser ödematöser Anschwellung des Scro= 
tums, wie bisweilen bei Neugeborneu vorkommt, nahm man an 
dem Knaben nichts Normwidriges wahr, auch blieb derselbe 
immer wohl, und gedieh. Bei einem Besuche um jene Zeit 
gewahrte D. bei diesem Knaben auf beiden Augen ein Colo- 
boma iridis. Die Iris sah bräunlich aus und war nur wenig 
empfindlich und die Form der Pupille stellte einen Kegel dar, 
dessen Basis auf dem uotern Ciliarrande der Iris ruhte, die ab- 
gerundete Spitze dagegen ging bis zur Mitte der Iris und bil- 
dete hier das ebene Segment der Pupille, Diese kegelförmige 
Pupille war ganz schwarz, glänzend und zeigte wenig Beweg- 
lichkeit. Uebrigens waren beide Augen normal und die Seh- 
kraft gut. - Auch wuchs der Knabe kräftig heran und war im 
fünften Jahre, wo ihn D. zuletzt sah, ganz wohl und munter, 
Dass diese Abnormitat später nachtheilig wirken werde, möchte 
D. wohl fürchten, da ja hier die Lichtstrahlen die Retina zu 
stark treffen, übermässige Blendung bewirken und endlich selbst 
völlig Lähmung bedingen können, 11. Bei einem übrigens 
wohlgebildeten, blondhaarigen Knaben, den D. zuerst im 4. 
Jahre sah, hatte die linke Iris eine andere, nicht weniger merk- 
würdige Bildung. Sie bildete nämlich von der innern Seite des 
Auges an nach der Pupille hin einen rechtwinklichen schar- 
fen Vorsprung, der mit seiner Spitze bis zum Centralpuncte der 
Pupille reichte, so dass diese nun selbst einen mehr triangulä- 
ren Raum darstellte. Die Iris sah hellblau aus, die Pupille 
durchaus schwarz und glänzend. Empfindlichkeit war our we- 
nig vorhanden, so dass z, B. starke Beleuchtung das Auge nur 
wenig ergriff. Das rechte Auge war sonst normal und zeigte 
durchaus nichts Normwidriges, Der Verf, beobachtete gegen 
3 Jahre diesen Knaben, konnte jedoch keine Störung der Seh- 
kraft bemerken. Der Knabe besuchte die Schule und klagte 
nie über etwas, was man auf Rechnung jener Bildung hätte 
bringen können, 111, Bei einem 7jährigen Knaben mit braunem 
Haare und lichtbräunlicher Färbung der Iris bildete die Pupille 
einen Jänglichen Spalt, dessen untere Spitze nach unten und 
rechts bis zum Rande der durchsichtigen Hornhaut ging, Das 
Sehen war auch hier nicht gestört: Neben mehren Geschwi- 
stern dieses Knaben fehlte übrigens bei dem einen Bruder, der 
damals zwei Jahr alt war, der Hnke Bulbus, Gleich nach der 
Geburt füllte ;die Augenhöhle eine schwammichte bläuliche 
Fleischgeschwulst aus. Als D. den Knaben sah, ging diese 
Geschwulst bis über den untern Augenhöhlenrand herab, fühlte 
sich teigicht an, war übrigens nicht schmerzhaft und schien aus 
einem Convolut bläulich durchschimmernder, erweiterter Venen 
zu bestehen. Der Verf dachte gleich an Fungus haematodes, 
obschon dieser hier noch nicht entwickelt war. Im dritten Jahre
	        
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