Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

234 EU. Chirurgie und Ophthalmologie, 
pa’schen, von Seiler verbesserten Messer geschah und wobei 
ihm der linke Zeigefinger als Wegweiser diente. Endlich war der 
Darm frei und wurde zurückgebracht. Die Operation hatte mit dem 
Verband gerade 30 Minuten gewährt. Sechs Tage darauf ging al- 
les vortrefflich. Die Magenschmerzen hörten gleich nach der Ope- 
ration auf, die Leibschmerzen allmählig, das Fieber war selır mäs- 
sig, Schlaf und Appetit stellten sich ein, Pat. bekam leichte Diar- 
rhöe, die Katamenien zeigten sich und sie wurde nur durch viele, 
nach dem Kothbrechen entstandene Aphthen belästigt. Da änderte 
sich auf ein Mal der Stand der Sachen: es ging nichts mehr 
von Fäcalmasse durch den After, sondern alles durch die Wunde 
ab, Pat, fiel zusammen, die Augen sanken matt in ihre Höhlen, 
Fieber und Durst nahmen wieder zu und in der Wunde erschie- 
nen unzählige Aphthen. So ging es Tag und Nacht fort und 
der Verband musste wegen steter Verunreinigung fast stünd- 
lich erneuert werden. So genau C. auch wiederholt die Wunde 
untersuchte, so fand er doch nichts und konnte den Finger frei 
in der Bauchhöhle bewegen. Er musste sich daher auf besänf- 
tigende, anhaltende Mittel beschränken, !liess möglichst wenig 
trinken, wenn etwas Appetit kam, consistente Speisen genies- 
sen und hielt den Darmtheil unter der Wunde durch täglich 
2 kleine Milch - und Hafergrützschleimklystiere in Thätigkeit., 
Von der injicirten Flüssigkeit kam nichts zurück und auch 
nichts aus der Wunde, ‘ Nach 5 peinlichen Tagen ging zuerst 
wieder etwas, dann immer mehr und nach 6 Tagen aller Koth 
den natürlichen Weg und in demselben Maasse wenig und zu- 
letzt nichts ınehr aus der Wunde, Diese heilte nun sehr rasch zu 
und drei Wochen später war Pat., ohne dass irgend eine Be- 
schwerde zurückgeblieben, geheilt. Wie unter den angegebe= 
nen Umständen ein künstlicher After entstehen und eben so 
schnell wieder verschwinden konnte, lässt sich nur vermuthen, 
LCasper’s Wochenschr, f. d. ges. Heilk. 1837. Nr. 22.] 
101. Amputatzo penis; vom Regim.-Arzte Dr. Cna= 
MER inAschersleben. Kin 50jähriger, für sein Alter rüstiger 
Messerschmidt wurde vor 9 Monaten syphilitisch. Das Uebel 
machte sich zuerst durch juckendes und brennendes Gefühl an 
der Rückenseite der Eichel bemerkbar, da er aber Phimosis 
congenita hatte, so konnte er nicht sehen, wodurch jene Em- 
pfindung erregt wurde, Allmählig schwoll die Vorhaut an und 
es bildete sich in ihr, dem Leiden an der Eichel entsprechend, 
ein Geschwür, das täglich um sich griff und aus dem eine 
Masse Fleischwärzchen wucherten, Ausserdem erschienen 5 
Geschwüre, vorne, seitlich und unten. Pat. gebrauchte nun 
abführende Pillen und Umschläge von Dec. Cort. Quercus, wo- 
durch jedoch der Verschlimmerung kein Einhalt gethan wurde. 
Unter diesen Umständen wendete er sich an C.: dieser fand 6 
ungemein grosse Geschwüre an der monströsen, ganz entarteten 
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