224 Il. Materia medica und Toxikologie.
nehme Gefühle im Halse, noch über Schmerzen in der Magen-
gegend, der Unterleib hatte die‘ gewöhnliche Weiche und war
weder krampfhaft nach innen gezogen, noch aufgetrieben, selbst
für starken Druck der Hand nicht empfindlich, der Athem war
frei und die Gesichtszüge unverändert. Die einzige Erscheinung,
wenn man eine um wenige Schläge vermehrte Pulsfrequenz und
das höher geröthete Gesicht ausnimmt, was beides aber auch
auf Rechnung des heftigen Erbrechens kommen konnte, war
eben dieses Erbrechen, das C. durch häufig gereichte Milch, mit
Seifenwasser vermischt, möglichst unterhielt. In einigen Stun-
den änderte sich der Zustand um Nichts und der durch häufi-
ges Erbrechen angegriffene Knabe verweigerte jetzt hartnäckig
die fernere Annahme von irgend einer Flüssigkeit, die, wieder
ausgeworfen, in des letzten Zeit auch keine Arseniktheilchen
mehr zu enthalten schien. C. liess dem Knaben deshalb eine
halbe Stunde Ruhe, dann aber Haferschleim ‚wechselnd mit
einer Emulsion mit Ricinusöl, ‘so viel Bitten und Drohungen
vermochten, reichen und begab sich, auf guten Ausgang hoffend,
nach Hause, Den Rest der Nacht hatte dasselbe gute Befinden
angehalten, so dass der Knabe sogar aufgestanden und in der
Stube herumgegangen war, auch waren einige Stühle und noch
mehrmaliges Erbrechen erfolgt. Morgens 74 Uhr klagte er
aber auf ein Mal über Enge am Halse, derselbe schwoll etwas
auf und es traten einige Zuckungen und mit ihuen der rasche
Tod ein. Am 3, Tage nach dem Tode zeigte der Körper noch
keine übermässig livide Färbung, sondern nur die gewöhnlichen
Todtenflecken, wohl aber merkliche Steitheit aller Gelenke,
Der Oesophagus bot nichts Besonderes dar, eben so das äussere
Ansehen der Därme, dagegen fand sich im aufgeschnittenen
Magen eine durch Bluttheilchen röthlich gefärbte Flüssigkeit,
die, wie Gallerte, sehr fest an. den Magenwandungen anhing
und es ungewiss liess, ob sie aus veränderter, vom Blute ab-
geschiedener Fibrine, oder aus Secretion der Mucosa des Ma-
gens bestehe und noch viele Arsenikkörnchen enthielt. Die
hervorragenden Falten des Magens waren vorzugsweise dunkel.
roth gefärbt, welche Färbung an einzelnen Stellen so scharf
begrenzt war, dass man im ersten Augenblick nicht sagen
konnte, ob es von Blut strotzende Venen wären. Die Schleim-
haut selbst war keineswegs erodirt, oder mürbe und das Duo-
denum nicht verändert, sondern nur durch Galle stark gefärbt.
— Merkwürdig bleibt das Nichtvorhandensein der sonst 80
stürmischen Symptome bei Intoxicationen durch scharfe Gifte,
namentlich durch arsenige Säure, welcher Tod, so oft ihn auch
das Verbrechen oder der Selbstmörder zur Erreichung seines
Zwecks wählt, vielleicht wegen Bekanntschaft mit weissem
Arsenik und der leichtern Anschaffung desselben als Rattengift,
doch als einer der furchibarsten und schmerzhaftesten selbst den
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