Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

{l. Materia medica und Toxikologie, 
219 
Opium nehmen, Der heftige Schmerzanfall erschien darauf 
kurze Zeit nur 3 Mal am Tage und die Klystiere gingen im-= 
mer mit sehr vielem und scharfem Schleime und vielen Win- 
den mit grosser Erleichterung ab. Die Nacht verfloss ruhig. 
Tags darauf fühlte sich Pat. sehr matt, doch ohne Schmerzen 
und es stellte sich blos Schneiden vor jedem Schleimabgang 
durch den Stuhl ein. Später erschienen die Regeln wieder stark, 
wenn auch nur auf kurze Zeit und milde Resolventia mit Nerw 
vinis vollendeten die Cur. — Im letzten Falle bewirkte schon 
die Hb, Bellad. in Form von Umschlägen unverkennbar grosse 
Beruhigung und mit Opium Nachlass der krampfhaften Beschwer- 
den und in Folge dieses bedeutenden Schleimabgang mit Kr- 
leichterung. - Sehr beachtungswerth für Anwendung der Bellad, 
in ähnlichen Fällen dürfte die schnelle Wirkung derselben, aber 
auch zugleich die heftige, durch sie veranlasste Narkose im 
Form der Klystiere seyn. [Hufeland’s Journ. d. pract, Heilk, 
1837. März.| 
90. Ueber den Nutzen des Leinöls bei Ver- 
brennungen im dritten Grade; von Dr, SAALENBACH in 
Uster. Bei allen bedeutenden Verbrennungen, besonders bei 
Blasen, Verlust der Oberhaut und des Corium, Geschwulst, 
gesättigter Röthe und heftigen Schmerzen mit starkem Fieber 
empfiehlt S. das Leinül, Er lässt die verbrannten Theile mit 
in Leinöl getränkten Leinwandstückchen bedecken und diese 
alle 5—10 Minuten erneuern, bis die Schmerzen geringer wer- 
den. Nach gehobener Ertzündung reichen täglich 2 Oelum- 
schläge hin, Bei Eiterung besorgt S. den Verband mit Ung, 
universale, und wuchernde Hautstellen im Verlaufe der Heilung 
bestreut er mit. Alumen ustum. [v. Pommer’s Schweiz, Zeit» 
schr. Bd. ZI. Hft.2.] 
91. Speckeinreibungen; vom Kreisphys, Dr. Horr- 
many. Die neuerdings empfohlenen Speckeinreibungen, beson- 
ders am Oberkörper, leisten nicht nur bei profusen , colliquati- 
ven Schweissen sehr gute Dienste, sondern haben auch andern 
Hectikern, deren Hautthätigkeit eben nicht übermässig war, 
desgleichen sehr verschiedenartigen Asthmatikern, grosse Dienste 
geleistet. [Med, Zeit. v. Vereine f. Heilk, in Pr. 3837, 
Nr. 10.1 
92. Vereinfachtes Decoctum Zittmanni; vom 
Kreisphys. Dr. Horrmany. Das modificirte Zittmann’sche 
Decoct, wobei bloss Species lignorum mit Zusatz von Radix 
Sarsaparillae und Folia Sennae gebraucht wurden, leistete 
mehrmals grossen Nutzen. Ein junger Maun, der an Schanker 
und Condylomen gelitten, war, der äussern Besichtigung nach, 
vollkommen hergestellt , doch litt er nuch an steter Emplindlich-
	        
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