Il. Materia medica und Toxikologie, 217
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kühl und trocken, der Puls klein, frequent und gespannt, der
Durst nicht übermässig, die Ausleerung sparsam, der Schlaf
picht erheblich. Lag der Knabe ruhiger, so klagte er weni-
ger und nur seine Hülflosigkeit ängstigte ihn. Die Ursache:
ein tüchtige Erkältung , lag'nahe und eben so die Mittel. Man
musste, um die Thätigkeit der Haut wieder herzustellen, für
kräftige Diaphorese sorgen. Pat. bekam daher möglichst warme
Bäder und wurde in denselben frottirt und nachher in eine er-
wärmte Friesdecke eingeschlagen. Innerlich bekam er Cam-
pher, Opium und Zpecac., in refr. dosi nebst schweisstreiben-
dem Thee, Nebenbei wurde ins Rückgrath täglich einige Male
warmes Oel eingerieben und auf die Kiefergelenke legte man
warme Breiumschläge, Da nach einigen Tagen der Knabe
jedoch noch immer nicht so transpirirte, wie es C. für noth-
wendig hielt, setzte er Alles bei Seite und liess ihn ins Dampf-
bad tragen, ‚Sieben solcher Bäder, ein um den andern Tag
eins, reichten zur völligen Herstellung des Kranken hin. Ende
Juli v. J. war die Cur beendigt und seitdem hat sich der
Knabe fortwährend wohl befunden, [Casper’s Wochenschr.
ff. d. ges. Heilk. 3837, Nr. 21.]
89. Bestätigte Wirkung der Belladonnakly-
stiere im Ileus; von Dr. Worrusa zu Zwettl in Nieder-
Oesterreich. Eine über 30 Jahre alte, unlängst verheirathete
Frau von toröser Constitution wusste sich aus der Kindheit kei-
ner Krankheit zu erinnern, nur dass ihr im 3. Jahre von ihrem
Vater, einem Chirurgen, zur Ader gelassen worden war, ohne
dass sie jedoch wusste, an welchem Uebel sie gelitten. Im
19. Jahre menstruirt, hatte sie ihre Periode immer stark, frü-
her. alle 3 Wochen, dann alle 14 Tage, weshalb sie Medicin
genommen. Seit mehreren Jahren waren die Katamenien mit
regelmässigem Typus stark wiedergekehrt. Dabei litt sie stets
an Digestionsfehlern mancherlei Art und Neigung zum Durchfall,
zeitweise Appetitlosigkeit und häufiges, leeres Aufstossen wa-
ren die häufigsten Beschwerden. An Krämpfen jedoch hatte
sie nie gelitten, Am 5. Oct. 1836 wurde W. zu ihr gerufen,
Ohne bekannte Veranlassung hatte sie heftige Schmerzen unter«
halb des Nabels, die, beinahe nicht aussetzend, sich zeitweise
zum Nabel zogen und dann Ohnmachten mit peinigendem Auf-
stossen und fruchtlosem Würgen zur Folge hatten. Der Unter-
leib war übrigens weich, die Zunge dick mit weissem Schleim
belegt, der Kopf frei, der Puls fieberlos, härtlich, Durst fand
sich nicht vor und die Periode war gerade vorüber, Umschläge,
Einreibungen, Emulsionen, krampfstillende Mixturen mit Opium
und häufige Klystiere änderten im Verlaufe des Tages in Nichts
die qualvollsten Leiden. Die Verstopfung blieb hartnäckig, das
häufige Aufstossen war furchtbar. Alles Genommene reizte,
selbst in kleinen Quantitäten, zum Erbrechen und da die Frau