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Il. Chirurgie und. Ophthalmologie,
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oft nech mit der Spitze der gekrümmten Nadel zurückführen,
Ist dies aber nicht möglich, so muss sofort zur Extraction ge-
schritten werden. Die Pupille bleibt aber oft nach Reclination
des Staars oft deshalb dunkel, weil einige verdunkelte Frag-
mente der Kapsel zurückgeblieben sind, oder weil der zu rech-
nirende Staar ein Milchstaar war, Die Fragmente der Kapsel
werden zerschnitten und der Resorption. überlassen, zuweilen
erhebt sich der Staar neben der Nadel bis in die hintere Kam-
mer, entweder weil die Nadel enger mit derselben in Verbin-
dung stand, oder wegen Adhäsion mit der Uvea, die man über-
sehen hatte, oder weil der Glaskörper aufgelöst ist. Hängt die
Nadel zu sehr 'mit dem Staare zusammen, 80 drehe man sie, wie
erwähnt; adhärirt der Staar der Uvea, so zerreisse ‚man letztere,
und giebt die Synchysis des Glaskörpers ein Hinderniss ab, so be-
seitige man das Wiedererheben des Staars durch wiederholte Re
clination, Was die Instrumente zur Operation der Cataracta nach
Himly anlangt, so sind es folgende: U der oben beschriebene
Stuhl, 2) eine krumme Nadel mit lanzettförmig£r Spitze zur Recli-
nation. Man bedient sich auf verschiedene Art gekrümmter Nadeln,
Einige sind wie die grossen Scarpa’s, andere wie die kleinen
Adam’s gekrümmt. Je enger der Raum zwischen Uvea und Staar
ist, desto gerader, und umgekehrt, je kleiner dieser Raum ist, desto
krununer muss die Nadel seyn. Der Janzettförmige Theil der
Nadel muss allmählig in den runden Theil derselben übergehen,
den man Stiel nennt. Dieser Stiel muss allenthalben gleich
dick seyn, in so weit man ihn is Auge senkte, auch darf er
keinen grössern Umfang haben, als der breiteste Theil des lan-
zettförmigen Theils. Ferner muss die Nadel gut polirt und
nicht übermässig dünn seyn. Eine etwas dickere Nadel bricht
nicht lo Jeicht, biegt sich auch nicht so leicht und bringt auch
keine grössern Nachtheile,. als die dünnen Nadeln. Am Stiele
findet sich ein Querbalken, der dem Handgrifle etwas näher ist,
als der Spitze und der den Flächen des lanzettförmigen "Theils
entspricht. Der sor»fältig aus Ebenholz verfertigte Handgriff
muss gleich dick und hinreichend lang seyn und die Seiten
desselben, die den Flächen des lanzettförmigen Theils entspre-
chen, müssen geringere Breite, als die übrigen Seiten, haben.
Die 4 scharfen Winkel des Handgriffs sind stumpf. .. Die der
convexen Seite des lanzettlörmigen Theils entsprechende Fläche
des Handgriffs hat am obern Theile ein Zeichen. 3) Ein Ce-
ratom, falls es nöthig wird. — 2 Stunden vor der Operation
wird eine concentrirte Lösung des Bilsenkrautextracts, um die
Pupille zu erweitern, ins Auge getröpfelt, Das andere Auge
bedeckt man mit einem Läppchen, Nach der Operation unter-
sucht man bei mässigem Lichte die Sehkraft, Dann bedeckt
man beide Augen mit Empl. adhaes, Woolstocki und bringt
darüber ein mehrfach zusammengelegtes Leinwandläppchen, das