Full text: (Neueste Folge, Band 5 = 1837, No 9-No 16)

(11. Chirurgie und Ophthalmologie, 175 
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Genesung hoffen, selbst wenn sich alle Zeichen eines starken 
Blutextravasats vorfinden, denn die Blutung aus Gefässen mitt- 
lerer Grösse stillt. sich nach und nach und es scheint, dass die 
Anfüllung des Pleurasacks mit Blut selbst zu dieser Stillung 
beiträgt, Das ergossene Blut wird aber bald resorbirt, ebenso 
die aus den verletzten Bronchien austretende Luft... Um diese 
verschiedenen durch die Verwundung herbeigeführten Zustände 
zu diagnosticiren, darf man aber nicht etwa zur Sonde greifen, 
denn diese sagt nichts und kann durch gleichzeitiges Eindringen 
der äussern Luft nur schaden. Dafür hat man an der Auscul- 
tation ein vortreffliches Mittel zur Diagnose, Ist die Herzthä«- 
tigkeit alienirt, so hört man es am Geräusche; ist der Herz. 
beutel mit Blut -und Eiter gefüllt, so erkennt man dies durch 
dumpfes, kaum hörbares Geräusch des Herzschlags und durch 
den eigenen Ton, den die Bewegung des Herzens in der Flüs- 
sigkeit hervorbringt, Ist ein Pleurasack mit Blut gefüllt, so 
kann man durch Auscultation genau die Grenze des Extravasats 
angeben, weil man im ganzen Umfange desselben das Respira- 
tionsgefäusch vermisst, oder nur undeuntlich wahrnimmt. Ist 
Pneumothorax zugegen, so erkennt man denselben, wenn man 
die Percussion mit zu Hülfe nimmt, an dem auffallend soneoren 
Ton, So kann man sogar ermitteln, dass der untere Theil des 
Cavum mit Blut, der obere mit Luft gefüllt ist. Die Entwik- 
kelung der Pneumonie kann man ohnedies durch das Anfangs 
knisternde und allmählig verschwindende Respirationsgeräusch 
verfolgen, Kurz: ‚der Chirurg kann bei penetrirenden Brust- 
wunden zur sichern Diagnose die Auscultation nicht entbehren, 
es mag ihm aber überlassen bleiben, je nachdem er eingeüht ist 
das Stethoscop zu gebrauchen, oder das blosse Ohr unmittelbar an 
Brust oder Rücken zu legen. Lännec hat sich nicht sowohl 
durch Erfindung des Stethoscops, als dadurch, dass er. darauf 
aufmerksam machte, was man Alles hören könne, die grössten 
Verdienste erworben. MNächst den vasculösen Erscheinungen in 
Folge penetrirender Brustwunden stellen sich aber auch zu weis 
len nervöse Zufälle ein, die bisher wenig beachtet wurden, die 
der Wundarzt aber kennen muss, selbst wenn sie keine beson- 
dere Hülfe fordern, damit er wenigstens weiss, woran er ist. 
So fand sich z. B. in Fall HI. ein vollkommen asphyctischer 
Zustand, in Fall VII eine nur wenige Stunden währende und 
im Fall VIII, eine 1% Tage anhaltende ‚complete Amaurose. 
Diese Erscheinungen kann man nur durch Verletzung des Lun- 
gen-Ganglienplexus erklären. Das Auge steht durch ein eigenes 
Ganglion mit dem Gangliensysteme in directer Verbindung und 
Abdominalreize können vorübergehende Amaurose verursachen 
— warum sollten also Eingriffe in die Brustganglien nicht das- 
selbe thun? Dass aber die Verletzung selbst und nicht etwa 
Druck in Folge des Exsudats diese Erscheinung veranlasst, er-
	        
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