i. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 1353
mit erweiterter Pupille, besonders der linken, Farbensehen, Sau-
sen uud Klingen in den Ohren, der Turgor erhöht, Appetit und
Durst gering, die Zunge weiss belegt, das Sprechen beschwer-
lich, stammelnd, die Brust frei, Magen- und Lebergegend empfind-
lich, der linke, Arm gar nicht, der linke Fuss nur mit grosser
Anstrengung bewegbar, der Puls mässig beschleunigt, härtlich
und die Ausleerungen normal. Die Diagnose wurde auf „4po-
plexia serosa imperfecta cum paresi lateris stnistri.ex Delirio
potatorum gestellt. * Unter ableitenden , die Aufsaugung beför-
dernden Mitteln, als des TFartı ‚emet,, der Digitalis, Arnica,
Elix. acid. Hall. etc. wurde der Kopf freier und die linken
Extremitäten beweglicher, doch forderten mehrmals rückfällige
Congestionen Blutegel und die am 26, stärker vortretenden
Symptome des Delirium tremens das Opium, das hier mit Ca-
lomel vortrefflich wirkte, Calamus arom., Cascar, und endlich
das Gasteiner. Bad bewirkten vollständige Heilung, — MM.
L'e- Tuberkelbildung im Darmkanale. Bei dem In-
teresse, das die Darmgeschwüre, die das durch epidemische
Einflüsse-neuerlich hervorgerufene gastrisch -nervöse Fieber be-
gleiten, den Pathologen einflössen, ist wohl jeder Beitrag zur
endlichen Lösung ihrer eigentlichen Bedeutung willkommen,
Geht man die herrschenden Meinungen über die Geschwüre
durch, so stösst man besonders auf zwei einander entgegenge-
geizte, Bretonneau, Chomel, Andral, v, Rammer,
Schönlein und die ‚meisten Schriftsteller über den Typhus
entericus betrachten die Geschwürbildung im Darmcanale als
eine demselben wesentliche und dem Typhusexanthem der äus-
sern Haut analoge Erscheinung, während Albers dieselbe für
zufällige Entartungen der Peyerschen Drüsen in jugendlich
scrophulösen Individuen hält und Verwechselung der Drüsenent-
artungen mit Darmexanthemen für Zeichen der grössten Unwis-
genheit geltend macht. Dieser Ausspruch fällt gegen jene An-
sicht um so mehr auf, da Albers die zufälligen Entartungs-
processe nicht näher beleuchtet. — ‚Die Tuberkelbildung dürfte
unter denselben in Hinsicht auf häufiges Vorkommen und grosse
Wichtigkeit den ersten. Platz einnehmen ‚und ihre nähere Be-
trachtung die Frage um vieles: dem Ziele näher führen, Mor-
ton, Bonet, Morgagni, Portal ynd andere ältere Aerzte
kannten zwar den Tuberkel, doch war es Bayle und Laen-
Bec vorbehalten, die Tuberculosis als Krankheitsform heraus-
zustellen. Ihnen schlossen sich Louis, Andral, Cruveil-
hier, Meckel, Otto und Carswell an, um die diagnosti-
schen und ätiologischen Momente tiefer zu begründen. Nach
diesen scheint das Zellgewebe, als eigentlicher Bildungsheerd
der Tuberkel und zwar am häufigsten in Lungen und Lymph-
drüsen, dann im Darmcanale ergrillfen zu werden, Die Tuber-
kelbildung im Darmcale, die jene im den Lungen fast immer