98 Hl. Materia medica und Toxikologie,
fern, Das Nähere unterliegt jedoch noch manchem Zweifel und
man kann für jetzt, gestützt auf die Angaben der HH, von
Humboldt, v. Martius, Schiede, Pöppig u. A. nır
Nachstehendes als das Wahrscheinlichste angeben: 1) Smi.
lax medica Schiede, wächst am Ostabhange der mexica-
nischen Anden und an der angrenzenden Küste, Die Einwoh-
ner einiger dortigen Dörfer sammeln die Wurzeln, die über Vera
Cruz in den europäischen Handel kommt. Sie ist demnach
höchst wahrscheinlich Mutterpflanze jener Sorte, die man schon
seit den Zeiten des Monardes als Sarsaparilla de Vera Cruz
kennt, Johbst hält diese Sorte für synonym mit Sarsaparilla
della Costa oder Tampico. Nebst den Fasern enthält diese
Sorte Wurzelstöcke und Theile der stark stachligen Stengel,
oft mit vieler Erde verunreinigt. Die rein gewachsenen Fasern
sind mehr oder weniger gelblich, Batka hält die Vera Cruz-
und Costa-Sarsaparille für keine besondere Art, sondern bloss
für Ausschuss der andern Sorte und überhaupt für schlechte
Waare, 2) Smilaxr officinalis Kunth., Wächst in Co-
Jumbien. am Magdalenenflusse und ihre Wurzeln werden als
Sarsaparilla in grosser Menge von Carthagena nach Jamaica
und von da nach Europa gebracht, Man darf demnach wohl
annehmen, dass die jamaikanische Sarsaparılle des Handels
nicht von einer auf dieser Insel einheimischen Art, sondern von
S.. officinalis abzuleiten ist. Jobst hält die in England vor-
zugsweise gebrauchte Jamaica-Sarsaparille für eine geringere
Sorte und sagt, sie sel porös, leicht, die dickere Wurzel in
der Mitte hohl, braun, oder dunkelbraunroth, mit ganz weis-
sem Mittelfelde und komme ohne ‘Wurzelstock in Ballen vor,
Nach Batka kommt die rothe und röthlichbraune Jamaica-Sar-
saparılle aus Cayenne, vom Orinocoflusse und aus Jamaica, ihre
Epidermis ist meist gefurcht , glänzend, harzig und roth gefärbt,
das Rindenmark weiss, zuweilen röthlich und der Holzkern
gelblich, wie bei der Hondura-Sarsaparille, Wie diese, kommt
sie in mehrfach über einander gelegten Bündeln vor, nur dass
die Rudimente der meist darin befindlichen Stengel rund. sind.
Sie wird gleichfalls meist in Seronen verpackt. An diese Sorte
schliesst sich unmittelbar die ]Monduras der Officinen, die Bat-
ka die braunrothe und graue nennt. Sie ist, wie er sagt,
amylumreicher, als alle andern Sorten und zeichnet sich durch
gelbe Holzkerne und lange Wurzeln aus, die übereinander ge-
legt, oft 6—8 Fuss lang sind und dabei das Besondere haben,
dass sie gewöhnlich gegen das Ende zu dicker sind, als beim
Auslatfen vom Wurzelstocke, der 4kantige-stachlige Stengel
hat, aus denen, so wie aus den oft vorhandenen grossen oval-
lanzettförmigen, mit starken Nerven durchzogenen Blättern
Batka schliesst, dass sie meist von Smilaxr officinalis komme.
Sie kommt gewöhnlich ia Sourons in mehrfach über einander