Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

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I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
und Kopf bedeckten sich mit kleinen angeschwollenen Drüsen, 
es trat starkes Fieber mit Schweissen und Schlaflosigkeit ein. 
Pat. wurde ins Hospital gebracht. Das Gesicht war stark an 
geschwollen, dunkelroth, fast bläulich, die ganze Kopfschwarte 
angeschwollen, teigicht anznfühlen und gegen Berührung sehr 
empfindlich. Pat. klagte über heftiges, klopfendes Kopfweh, 
die Respiration war beschleunigt und jeder Athesnzug gab einen 
Stich im Kopfe. Der Durst war gross, die Zunge weiss, es 
fand sich Uebelkeit, die Kaut schwitzte, der Puls war be 
schleunigt (115), voll, der Urin trübe, dick, die Oefir.ung na 
türlich. Pat. erhielt Hol. tart. iarlar. und Himbeerwasser zum 
' Geträpk, Schlaf trat niciit ein und der Kopf schmerzte sehr. Das 
Erysipel war fast braunroth, sehr aufgeschwollen, und es war 
Husten zugegen und im Halse Schmerzen mit Anschwellung der 
^Mandeln. Der Urin war trübe, dick. Die Nacht verging un 
ter Delirien, gegen Morgen aber wurde Pat. etwas ruhiger und 
schlief ein wenig. Halsbeschwerden und Husteu hatten abge 
nommen, der Geschmack war übel, die Zunge nöcli weiss be 
legt, die Oeffnung natürlich, der Urin klarer, röthlich, mit 
einem Wölkchen, der Puls fieberfrei, die Haut dünstendi In 
der Behandlung wurde nichts geändert. Der Schlaf fand sich 
wieder, Rothe und Geschwulst nahmen ab, der Kopf schmerzte 
nur wenig, die Zunge reinigte sich, der Urin war klar. Die 
krankhaften Symptome traten nun immer mehr zurück, die vom 
Erysipel bedeckten Hautstellen schälten sich in grossen Lamel 
len und das Wohlbefinden wurde wieder vollkommen. — 3) 
Ein kräftiger, stets gesunder Mann von 24 Jahren litt schon 
seit 8 Tagen an Schnupfen mit leichten Fieberbew’egungen bei 
sonst gutem Schlafe und Appetite. Nun bekam er des Morgens 
starken Frost mit darauf folgender Hitze und Kopfw eh. Abends 
trat heftiges klopfendes Kopfweh ein, die Zunge war roth, 
halb trocken, mit einigen weissen Streifen bedeckt, der Durst 
stark und beim Schlucken fand sich leichter Schmerz. Die 
Oberlippe war etw as angelaufen , das Gesicht stellenweise roth, 
empfindlich gegen Berührung, der Puls schnell, die Haut milde, 
die Oellnung natürlich, Pat. schlief die vergangene Nacht. 
Die Nase war erstaunlich angeschwollen, dunkelroth, glänzend, 
mit kleinen gelblichen Knötchen bedeckt. Der Kopf schmerzte 
heftig, die Augen thräuten, es fand sich Betäubung und er 
schwerte Besinnlichkeit, die Zunge war roth, wenig feucht, 
Pat. hatte öftere Neigung zum Erbrechen und ein Mal wirkli 
ches Erbrechen eitles gelblichen Schleims, der Puls war be 
schleunigt, weich, die Haut milde. Die Verordnung bestand 
tu Dec. Silth. mit Inq. JSlindcr. und in Limonade. — Die 
Nacht schlief der Kranke unter leichten Delirien. Die Nase 
hatte die dunkle Röthe verloren, die Knötchen waren in Bla 
sen aufgegangen, die Lippe weniger geschlossen, die Augen 
verschlossen, die Zunge feucht, dick, gelblich belegt, der Puls 
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