SUMOTARITJM
des Neuesten und Wissenswürdigsten
aus der
^esammten Mcdicin
u
zum Gebrauche praktischer Aerzte und Wundärzte;
1. Januar 1837. 1.
I. Pathologie, Therapie und medicinisciieKlinik.
1. Ueber die Gesichtsrose; von Dr. Zekoni in
Mannheim. Die Ansichten über das passendste Verfahren bei
der Gesichtsrose sind jetzt noch eben so unentschieden, wie zu
den Zeiten Freind’s, Ettmüller’s und Cullen’s. Nach
der Keilte empfiehlt man äussere und innere Büttel zur schnel
len Bekämpfung der Rose und während man in England bis
zur Ohnmacht Blut lässt, läugnet in Frankreich Louis allen
Einfluss eines solchen, Verfahrens auf den Verlauf des Uebels.
Die Frage über richtige Behandlung der- Gesichtsrose ist also
bis jetzt noch keineswegs als gehörig aufgeklärt anzusehen und
insofern dürfte es nicht unpassend sejn, diesen Gegenstand von
Neuem in Erörterung zu ziehen. — Der Verf. theilt zuerst
mehrere Krankengeschichten mit, die aus einer ziemlich grossen
Zahl von Fällen genommen sind und hinsichtlich der Behand
lung wohl einige Aufmerksamkeit verdienen. Es deuten selbige
besonders darauf hin, Wie sehr man in Krankheiten der innern Kraft
des Körpers vertrauen kann und wie die Kunst die Gesichtsrose
zu schonen hat, wenn sie nicht zerstörend werden soll. Diese
Thatsachen stellen aber auch manche geltende Ansicht in ein
besonderes Licht und dadurch mussten sie Bemerkungen veran
lassen, die neben dieser Betrachtung auch das Wesen der Heil
kunde überhaupt berühren. — 1) Am 16. Nov. Abends wurde
der Verf. zu einer Frau gerufen, die er besinnungslos und stöh
nend im Bette liegend fand. Das Gesicht war stark aufge
schwollen, mit dunkler Röthe überzogen, die Augen durch die
Geschwulst verschlossen und der Mund ausgefahren. Auf den
Wangen erhoben sich hier und da Blasen, die gelbliche Flüs
sigkeit enthielten. Die Respiration war langsam, gross, voll,
die Haut milde. Die Frau war 50 Jahr alt, sehr kräftig, sehr
thätig und wenig aufmerksam auf sich und sollte schon mehrere
läge über Unwohlsein geklagt haben. Z. verordnete 12 Blut
egel hinter die Ohren und falls Pat. schlucken könnte, stünd
lich einen Löffel von einer Polio nitrosa* In der Nacht zum
Snuimamm d. Mediein. 1837. I. 1