Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

VII. Tliierarzneikunde. 
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tersuchende Flüssigkeit unmittelbar, oder wenn sie durch Salze 
und FarbstolFe verunreinigt ist, das Destillat derselben durch 
salpetersaures Silber. Man unternimmt die Destillation, wenn 
die Blausäure frei ist, blos mit Wasser, wenn sie gebunden 
ist, mit Zusatz von etwas Salzsäure; in beiden Fällen leitet 
man das Destillat geradezu in die Auflösung des Salpetersäuren 
Silbers. Ist die Fällung vollständig bewirkt, so filtrirt man, 
Wäscht mit destillirtem Wasser aus, erwärmt den Niederschlag 
mit der Hälfte seines Gewichts Kochsalz, lässt erkalten, filtrirt, 
fügt etwas frisch (aus Eisenvitriollösung) gefälltes Eisenoxy 
dulhydrat bei, erwärmt etwas, filtrirt wieder und versetzt die 
Flüssigkeit, welche nun Cyaneisennatrium enthält, mit der Lö 
sung eines Eisenoxydsalzes; die Gegenwart von Blausäure 
wird durch eine blaue Färbung oder Fällung angezeigt; schwe 
felsaures Kupferoxyd giebt einen kastanienbraunen Niederschlag 
oder w enigstens rothliche Färbung. [J. de Pharm. Janv. 1830. 
l>. 23 — 29. J 
VII. Tiiierarzseikunde. 
221. Thierärztliche Notizen; von De. Thautmim 
sen. in Leipzig. I. Nervensalbe gegen Steifheit der 
Gelenke bei den Pferden. In den Jahren 1814 bis 1826 
war ich genöthigt, Pferde zu halten, wo es sich denn biswei 
len traf, dass eines krank wurde und ich aus Mangel eines 
geschickten Thierarztes im Orte (Burgstädt bei Penig), selbst 
der Arzt meines kranken Thieres werden musste. Als ich da 
her eines meiner Pferde, zufolge meiner Körperschwere, nach 
eiuem Jahre etwas steif geritten hatte und dieses deshalb sehr 
unsicher zu gehen anfing, rieth mir der zu jener Zeit in Penig 
garuisonirende Lieutenant der Kavalerie, Hr. v. Salza, nach 
stehendes Mittel an: Man nehme einen Schoppen (Nösel) ein 
wenig zerquetschte grüne Wacholderbeeren, (Baccurum Juni- 
peri) giesse darauf ein Maass (Nösel) guten Spiritus vini, 
lasse es 24 Stunden mit einander in gelinder Wärme nicht zu 
fest verstopft stehen; hierauf zerlasse man 2 Pfund ungesalzene 
Butter; wenn diese anfängt zu erkalten, so rühre man den, von 
den Wacholderbeeren abgeseiheten und ausgepressten Spiritus 
hinzu, was jedoch nur nach und nach geschehen 
darf. Mit der hierdurch entstehenden Salbe werden die Kniee, 
Nerven und andre Tlieile, jedesmal um den 3. Tag, eingerieben, 
bis merkliche Besserung erfolgt, die jedoch nur erst nach län 
gerem Fortgebrauch der Salbe eintritt. Wenn Besserung er 
folgt , so reibe man nur aller 6—7 Tage einmal ein. ln der 
Zwischenzeit muss des Tages mehreremal die in den Haaren 
des Pferdes noch hängen gebliebene Salbe mit einem groben
	        
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