Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

498 
IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
kalten Füsse in erwärmten Flanell einwickeln und auf den 
Unterleib warme Umschläge eines Inf. vin. apec. arornat. le 
gen. Tags darauf war der Zustand noch bedenklicher: das 
Gesicht war eingefallen, aulfallend blass, die Extremitäten kalt, 
der Puls nicht mehr fühlbar, dagegen das Atbmen normal und 
der Unterleib nicht aufgetrieben, sondern weich und ziemlich 
warm anzufühlen. Bisher, also 24 Stunden, hatte das Kind 
fünfmal flüssiges, etwas schwärzliches Blut mit Schleim ver 
mischt erbrochen und 7mal schwarzes, zähes, theerartiges Blut 
durch den After entleert. Ersteres wog wenigstens 6, letzteres 
gegen 10 Lolli. Seit 5 Stunden war indess kein Erbrechen und 
kein Blutabgang durch den After mehr erfolgt, im Gegentheil sah 
man jetzt in den Windeln etwas Meconium. Die Behandlung w urde, 
w ie erw ähnt, fortgesetzt und da das Kind nicht saugen konnte, er 
hielt es Zuckerwasser, Wasser mit Milch und wechselnd mir Ei 
gelb angeriebene Hühnerbrühe. Am 3. Tage ging es besser: die 
natürliche Wärme war zurückgekehrt, Erbrechen und blutige 
Darmausleerungen waren nicht mehr erfolgt und durch den 
After hatte sich vielmehr mit Schleim vermischter Koth, an dem 
noch einige Blutstreifen zu sehen waren, entleert. Das Kind 
erholte sich von nun an immer mehr, so dass es nach 14 Tagen 
wieder ganz gesund war. Eine Veranlassung zu dieser Meiäna 
liess sich nicht ermitteln. Durch den Mund war von aussen 
kein Blut in den Magen gelangt. Die Schwangerschaft war 
nicht erheblich gestört worden, denn ein im 7. Monate der 
Schwangerschaft erlittener unbedeutender Stoss aut den Unter 
leib war ohne alle Folgen geblieben. — II.. Ein ömonatlicher, 
früher stets gesunder Knabe bekam im Juli 1835 ohne bekannte 
Ursache plötzlich Bauchgrimmen, das nach ^ständiger Dauer 
in starkes Würgen und Erbrechen einer schleimigen, mit dunk 
lem Blute vermischten Flüssigkeit überging. Zugleich wurde 
mit starkem Zwange und unter Kollern etwas Koth und gleich 
darauf einige Stücke schwarzes Blut durch den After entleert. 
Das dadurch erschöpfte Kind wurde nun viel ruhiger und na 
mentlich liess Schreien und Anziehen der Beine an den Unter 
leib nach. Nach einer Stunde wiederholte sich unter heftigem 
Schreien und Anziehen der untern Extremitäten das Erbre 
chen, dem abermals unter heftigem Schreien und Anzie 
hen der untern Extremitäten Erbrechen und unter Kollern 
und heftigem Zwange Ausleerung mehrerer Stücke schwar 
zen, zähen Bluts durch den After folgte. M. fand, als 
man ihn rief, Folgendes: das Gesicht war blass, eingefallen, 
der ganze Körper bei fast natürlicher Wärme des Untetleihes 
kalt, der Puls fadenförmig, mitunter nicht wahrnehmbar, das 
Athmen etwas beschleunigt und überdies waren Meteorismus 
und anhaltendes Kollern in den Därmen zugegen. Bei Anwe 
senheit des Verfs. entleerte der Knabe abermals ungefähr 2Loth
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.