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IV. Gynäkologie und Pädiatrik.
kalten Füsse in erwärmten Flanell einwickeln und auf den
Unterleib warme Umschläge eines Inf. vin. apec. arornat. le
gen. Tags darauf war der Zustand noch bedenklicher: das
Gesicht war eingefallen, aulfallend blass, die Extremitäten kalt,
der Puls nicht mehr fühlbar, dagegen das Atbmen normal und
der Unterleib nicht aufgetrieben, sondern weich und ziemlich
warm anzufühlen. Bisher, also 24 Stunden, hatte das Kind
fünfmal flüssiges, etwas schwärzliches Blut mit Schleim ver
mischt erbrochen und 7mal schwarzes, zähes, theerartiges Blut
durch den After entleert. Ersteres wog wenigstens 6, letzteres
gegen 10 Lolli. Seit 5 Stunden war indess kein Erbrechen und
kein Blutabgang durch den After mehr erfolgt, im Gegentheil sah
man jetzt in den Windeln etwas Meconium. Die Behandlung w urde,
w ie erw ähnt, fortgesetzt und da das Kind nicht saugen konnte, er
hielt es Zuckerwasser, Wasser mit Milch und wechselnd mir Ei
gelb angeriebene Hühnerbrühe. Am 3. Tage ging es besser: die
natürliche Wärme war zurückgekehrt, Erbrechen und blutige
Darmausleerungen waren nicht mehr erfolgt und durch den
After hatte sich vielmehr mit Schleim vermischter Koth, an dem
noch einige Blutstreifen zu sehen waren, entleert. Das Kind
erholte sich von nun an immer mehr, so dass es nach 14 Tagen
wieder ganz gesund war. Eine Veranlassung zu dieser Meiäna
liess sich nicht ermitteln. Durch den Mund war von aussen
kein Blut in den Magen gelangt. Die Schwangerschaft war
nicht erheblich gestört worden, denn ein im 7. Monate der
Schwangerschaft erlittener unbedeutender Stoss aut den Unter
leib war ohne alle Folgen geblieben. — II.. Ein ömonatlicher,
früher stets gesunder Knabe bekam im Juli 1835 ohne bekannte
Ursache plötzlich Bauchgrimmen, das nach ^ständiger Dauer
in starkes Würgen und Erbrechen einer schleimigen, mit dunk
lem Blute vermischten Flüssigkeit überging. Zugleich wurde
mit starkem Zwange und unter Kollern etwas Koth und gleich
darauf einige Stücke schwarzes Blut durch den After entleert.
Das dadurch erschöpfte Kind wurde nun viel ruhiger und na
mentlich liess Schreien und Anziehen der Beine an den Unter
leib nach. Nach einer Stunde wiederholte sich unter heftigem
Schreien und Anziehen der untern Extremitäten das Erbre
chen, dem abermals unter heftigem Schreien und Anzie
hen der untern Extremitäten Erbrechen und unter Kollern
und heftigem Zwange Ausleerung mehrerer Stücke schwar
zen, zähen Bluts durch den After folgte. M. fand, als
man ihn rief, Folgendes: das Gesicht war blass, eingefallen,
der ganze Körper bei fast natürlicher Wärme des Untetleihes
kalt, der Puls fadenförmig, mitunter nicht wahrnehmbar, das
Athmen etwas beschleunigt und überdies waren Meteorismus
und anhaltendes Kollern in den Därmen zugegen. Bei Anwe
senheit des Verfs. entleerte der Knabe abermals ungefähr 2Loth