Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

493 
IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
Textur und Consistenz eines Steatoms. Bis auf diesen krank 
haften Theil verhielt sich die Thymus sonst ganz normal, ein 
milder Saft war jedoch in ihr nicht wahrzunehmen. Das Ge 
webe beider Lungen war gesund, doch fanden sich filamentüse 
Verwachsungen beider mit dem Rippenfelle, auch sah man eine 
solche bandartige Verwachsung zwischen der vordem Fläche 
des Herzens und zwischen dem Herzbeutel. Die Durchmesser 
der aus dem Herzen entspringenden Gefässe waren etwas er 
weitert. Im Pericardium fanden sich j Unze und in den Pleu 
rasäcken lf Unze Flüssigkeit. Im Untfcrleibe nahm man nichts 
Abweichendes wahr. [Med. Zeit. v. Vereine j. Heilk. in Pr. 
1837. Nr. 13.J 
214. Merkwürdige Missbildung des Herzens 
und seiner grossen Gefässe bei einer blausüchti- 
gen Kranken; vom Prof. Dr. Holst zu Christiania (aus 
der vom Verf. herausgegebenen medicinischen Zeitschrift: 
„Err.“) Ein Mädchen gesunder Aeltern, dem Anscheine nach 
gesund, erhielt in den ersten Monaten die Brust der Mutter, 
wurde jedoch später mit Kuhmilch aulgefüttert. Am Kinde 
liess sich keine Spur irgend einer Krankheit früher wahrneh 
men : erst im 2. Jahre bemerkte, man eine eigenthiimliche blaue 
Hautfärbung. Wie aber die krankhaften Symptome sich ent 
wickelten kann H. erst von 1833, oder vom 5. Jahre des Kin 
des mittheilen ye da erst damals seine Hülfe verlangt wurde. 
Die blaue Farbe, die nach und nach bedeutend zunahrn, fiel 
besonders in die Augen an den mit dünner Haut bekleideten, 
vom Herzen entfernten Tbeilen, an Lippen Backen, Zehen, Fin 
gern, deren äussersten Gliedern, wie auch an der Sclerotica. 
Die äussersten Glieder der Finger und Zehen waren dicker, 
breiter, als im Normalzustände und die Nägel hatten ausserdem 
eine “Wölbung, wie sie bei vielen Schwindsüchtigen vorkommt. 
Viel zu essen, so wie Anstrengung des Geistes und Körpers 
ertrug das Kind nicht.' Sobald es in Affect kam, sich stark 
bewegte, oder mehr als gewöhnlich gegessen hatte, traten bald 
sudbcatm-ische Zufälle mit Schwindel und Krämpfen ein, denen 
aber bald Schlaf folgte, aus dem es beständig leichter und we 
niger blau erwachte. Fortwährend litt das Mädchen an Herz 
klopfen, das besonders in den letzten Jahren sehr heftig war. 
Legte man das Ohr in der Herzgegend an die Brust, so nahm 
man deutlich eigenthümliches Brausen wahr, noch deutlicher 
bemerkte man dies aber mittelst Laennec’s Stethoscop. Das 
Kind hatte eine besondere Lust mit an den Leib gezogenen 
Beinen zu sitzen, oder, auf Kniee und Ellenbogen gestützt, zu 
liegen, auch weinte es häufig und der Athem war äusserst be 
schwerlich, oft seufzend, die Temperatur ausserdem stets nie 
driger, als im Normalzustände. Ritzte das Kind sich zufällig, 
oder an einer Nadel, oder verletzte es sich unbedeutend mit ei 
nem schneidenden Instrumente, so floss viel dunkles bläuliches
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.