Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
schien überhaupt noch mehrere Stunden das Gefühl zu haben, 
als wenn die Geschwulst noch am Kopfe -wäre, weil er oft 
die Beule etwas zu heben bat. Sonst befand er sich ziemlich 
wohl. Schon nach Mitternacht desselben Tags stellten sich aber 
Symptome von Hirnentzündung ein, die zum strengsten antiphlo 
gistischen Verfahren nöthigten, mit Eintritt der Eiterung jedoch 
als ganz beseitigt betrachtet werden konnten. Obschon die von 
der Haut unbedeckt gebliebene Stelle nur klein war, so trat 
völlige Heilung doch erst nach 4 Wochen ein. [Rusfs Ma- 
gaz. j. d. ges. Heilk. Bd. 47. Hft. 3.] 
18. Neues Verfahren, Luxationen des Humerus 
zu reduciren; von Br. Gkkakd. Seit 15 Jahren hat G. 
folgendes Verfahren 13 Mal glücklich bei frischen Luxationen 
des Oberarmes angewendet und er glaubt, dass es in allen Fäl 
len passe: Pat. sitzt, ein Gehiilfe legt den Arm um den Hals 
desselben, indem er die Hände über die kranke Schulter kreuzt, 
um den Kranken zu fixiren. Der Operateur steht an der luxir- 
ten Seite, legt den linken Vorderarm unter den luxirten Hume 
rus so nahe, als möglich an die Achselhöhle und nähert sich 
dem Pat., indem er aufs Ellenbogenende des luxirten Armes mit 
seinem Körper selbst drückt und das kranke Glied zugleich 
longitudinell dem Stamme möglichst nahe bringt. Eine Traction 
nach oben und aussen reicht dann, ohne grossen Kraftaufwand 
und rascher, als Pat. zu klagen anfangen kann, zur Vollendung 
der Operation hin. [Hamburger Zeitschr. /. d. ges. Med. 
Bd. 111. Hft. 4. nach; Gazette des Hopitaux. Seat. 13. 
1836.] 
19. Gangraena praeputii; von Br. Thoschel in 
Berlin. Wie man zu bösen Uebeln der Genitalien auch bei 
unverdächtiger Gelegenheit kommen kann, ergiebt sich aus fol 
gendem Falle: ein gesunder Mann von ungefähr 40 Jahren be 
merkte, nachdem er bei seiner Frau geschlafen, dass die Vor 
haut anschwoll. Keiner Ausschweifung bewusst, achtete er 
wenig darauf und selbst die wachsenden Schmerzen an Eichel 
uud Vorhaut machten ihn nicht besorgt. Nach einer unruhigen 
Nacht indess, sah er die vordere Hälfte des Penis schwarz. 
Heftigere Schmerzen, höchst übler Geruch und Fieber kamen 
dazu: Vorhaut und nach oben gewandte Fläche der Eichel wa 
ren brandig geworden. — Der Verf. trennte das Präputium 
mit der Scheere ab und bedeckte das übrige mit Mitteln, die 
blos die Vitalität ordnen, ohne einem Contagium zu währen. 
In 14 Tagen war das Geschwür vernarbt. Mercur wurde nicht 
gegeben. Die Frau war ganz gesund und Verdacht von An 
steckung fand nicht vor. T. sucht die Ursache dieses heftigen 
Erkraukens, das auch beträchtlichen Substanzverlust an der 
Eichel zurückliess, lediglich in Zurückhalten der Absonderun 
gen der Genitalien nach dem Coitus zwischen Eichel und Vor 
haut, in Versäumnis* der lieinigung, als die Phimusis influm-
	        
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