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IV. Gynäkologie und Pädiatrik.
obachtete Milchsaft nicht auffinden. Die gesunden Lungen hin
gen durch einige filamentöse Verbindungen mit der Pleura co-
stalis zusammen, auch fand man eine ähnliche Verwachsung
zwischen Herz und Herzbeutel. Der Durchmesser der aus dem
Herzen entspringenden grossen Arterien war etwas erweitert.
Pleurasäcke und Herzbeutel enthielten etwas Serum. Zweifels
ohne war die Thymus zur Zeit der ersten Krankheit voluminö
ser und rief die erwähnten Symptome durch Druck auf Luft
röhre, JV. recurrens, A. subclavia, Carotis und Speiseröhre
hervor. Wäre ein Theil nicht steatomatös gewesen, so hätte
man wahrscheinlich bei der Section nichts mehr von der Ver-
grösserung entdeckt. [Hohcher's Ilannov. Annul. Bd. L
Hft. 4.]
187. Cyanosis; vom Kreis-Wundarzte Bondik (a. d.
Beitr. zum A'anit.-Berichte d. Posener Regier. - Bez.) B. be
obachtete eine Blausucht bei einem Kinde von 8 Tagen. Das
selbe wurde täglich 4 — 8 Mal über den ganzen Körper blau,
wozu sich die heftigsten Erstickungszufalle fanden, während
zugleich der ganze Körper eiskalt war. Hatten die Erstickungs-
Zufälle eine halbe Stunde gewährt, so verlor sich die blaue
Farbe wieder und es trat dann auch wieder normale Tempera
tur ein, Das Uebel währte so länger als 8 Tage, dann blie
ben aber Erstickungszufälle und blaue Färbung der Haut aus und
das Kind erholte sich ganz wieder, obgleich es schon so
schwach geworden war, dass es nicht mehr die Brust nahm.
Was die Behandlung anlangt, so wurde der Moschus während
der Erstickungszufalle in einem Linctus gegeben, worauf auch
jedes Mal der Anfall geringer wurde, [Med. Zeit, v, Vereine
/. Ileilk. in Pr. 1837. Nr. 13.]
Redacteur: Dt. E. H. Knesclike. — Verleger: E. F. Steinacker,;
Grimma: Gedruckt in der Reimer'scken Buchdruckerei.