Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
und Selbsthülfe in der Krankheit. 2) Anheilung der Nase ohne 
M’eitef zu bekämpfende Reactionsäusserungen und in so kurzer 
Zeit. 3) Ausbleiben der Wiedererzeugung der Haare auf der 
Nasenspitze und Oberfläche des Septum in Zeit von 3 W'ochen, 
flie Anfangs freilich wuchsen, wiederholt ausgezogen wurden, 
immer weicher, dünner stehend, langsamer wieder wachsend 
sich zeigten, ehe der Haarwuchs hier ausblieb. 4) Nichtent- 
färbung der Nasenlappen und Nichtabstossung der Epidermis der 
ueuen Nase ungeachtet der glänzenden, rosenartigen Röthung 
ihrer Oberfläche. 5) Umschlagen aller freien Nasenwundränder, 
wovon man vielleicht künftig absichtlichen Gebrauch machen 
könnte, da dadurch, wie hier, wo dies am rechten Nasenloche 
und mit den Rändern des Septum zufällig geschehen ist, rechtes 
Nasenloch und Septum schönes natürliches Ansehen bekamen 
und fürs rechte Nasenloch schnelle, sichere Verheilung eintrat. 
6) Verwachsung der innern Fläche des Septum mit einem klei 
nen Reste des allen, den der Verf. wund zu machen verges 
sen hatte. 7) Einfachheit des Verbandes. [Hamb. Zcitschr. 
f. d. ges.Jledic. Bd. IV. Hft. 2.] 
177. Ueber die Heilung der angeborenen Spal 
tungen der männlichen Harnröhre; vom Prof. Br. 
Dieffenbach in Berlin. I. Beobachtungen über Hypo 
spadie. D. hat nicht Wenige gesehen, bei denen sich die 
Hypospadie nur auf Spaltung der Eichel beschränkte. Bald 
War die Vorhaut natürlich gebildet und die Eichel dadurch voll 
kommen bedAkt, bald auch das Präputium mitgespalten, so 
dass es einen dicken, auf der obern Fläche der Harnröhre lie 
genden Wulst bildete. Hier fand sich nun keine eigentliche 
Spaltung der Eichel vor, sondern es fehlte das vordere Ende 
der Harnröhre ganz, deren Oeffhung meist so klein war, dass 
der Harn nur in haarfeinem Strahle ausfloss, so dass D. bei 
kleinen Kindern häufig dieselbe durch eine kleine Incision ver 
größern musste. W r ar aber die Vorhaut normal, so sah er kei-* 
nen Defect in der Harnröhre, sondern nur einen Spalt in der 
selben. In allen Fällen Von Hypospadie mit Verkrüppelung der 
Vorhaut, es mochte die Mündung der Harnröhre nach vorn, 
oder in der Mitte, oder weiter nach hinten liegen, oder die 
ganze Urethra bis in die Blase gespalten seyn, war das Glied 
bei der Erection nach unten gebogen und meist sehr kurz. — 
Nur 3 Mal hat D. die Heilung der Hypospadie versucht. Der 
erste Kranke war ein Studirender mit Spaltung der Eichel. 
Die Vorhaut war natürlich. D. trug die Ränder der Spalte 
®it einem kleinen Messer ab und vereinigte dieselben durch 3 
sehr feine Insectennadeln, die dicht umschlungen und dann kurz 
obgeschnitten wurden. Ein Catheter wurde nicht eingelegt. 
Am 4. Tage hatten sämmtliche Nadeln durchgeschnitten und 
bald Avaren die Ränder wieder überhäutet. Das Uebel war 
ganz wieder wie vor der Operation. Glücklicher war der Verf.
	        
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