Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

34 III. Chirurgie und Ophthalmologie, 
flüssigeren braunen Syrups; der Geruch eigenthirmlich fisch 
artig uud seitmach brenzlich, man kann ihn nur mit dem der 
sogenannten Bücklinge vergleichen; der Geschmack Anfangs 
etwas stechend Bücklingsartig, gleich nachher aber widerlich 
brenzlich und bitterlich-kratzend, später fast Ekel erregend. 
Die Eigenschwere fand ich bei 15° R. = 0,933; wodurch sich 
derselbe von den dunkelfarbigeren gewöhnlichem Thranarten, 
welche, wie die helleren Thransorten, sämmtlich ein geringe 
res spec. Gewicht haben, genau unterscheidet. Ein von mir 
gewogener rothbräunlicher Thran hatte ein spec. Gewicht = 
0,915. Was das Verhalten des wässrigen Auszugs von echtem 
Leberthran gegen Reagentien betrifft, so geben solche im All 
gemeinen fast nur eiu negatives Resultat, wenn man es gegen 
das mit einem Auszüge des gemeinen Thrans vergleicht, nur 
tritt Leberthran etwas mehr extractive Theile an das Wasser 
ab. Nach Marder, welcher sowohl mit hellerm Leberthran, 
als mit braunem Leberthran, Verseill'ungsprocesse mittelst Kali 
hydrat anstellte, bildete sich mit hellerm Leberthran mehr Oel- 
und Margarinsäure, aber weniger Glycerin, als mit braunem 
Leberthran. 
12. Ueber die Verbindung des Quecksilber 
sublimats mit Eiweiss: von Lassaigne. Die vom Verf. 
augestellten Versuche ergaben folgende Resultate: 1) Eiweiss 
und Faserstolf verbinden sich augenblicklich mit dem Sublimat, 
ohne ihn zu Galomel zu reduciren; 2) die Verbindung von 
Sublimat und Eiweiss ist in alkalischen Brom-, Jod und Chlor 
verbindungen in der Kälte löslich, auch die Alkalien lösen die 
Verbindung leicht auf, doch trüben letztere Lösungen sich bald 
und lassen fein zeriheiltes Quecksilber fallen; 3) die Verbin 
dung bestellt aus 6,55 pCent. = 1 At. Sublimat und 93,45 
pCent. = 1 At. Eiweiss; 4) da die Verbindung in Salzwasser 
löslich ist, so wird bei Sublimatvergiftung das blosse Eingeben 
von Eiweiss nicht sichere Hülfe gewähren, wenn nicht darauf 
Erbrechen erzeugt wird. (Hermes 1836. Ar. 15.] 
III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
13. Erste Beobachtung einer Kopfverletzung; 
von Or. Seidlitz in St. Petersburg. Ein 40jähriger Schorn 
steinfeger fiel am 11. Febr. 1832 von einem 5 Fades hohen 
Dache auf die gefrorne Erde und zerschlug sich den rechten 
Ellenbogen und die Stirn. Am Ellenbogen war das Olecranon 
gebrochen, an der Stirn aber, unter mehreren gerissenen Haut 
wunden, eine grosse an der linken Augenbraune, wodurch ein 
Stück des obern knöchernen Randes der Augenhöhle entblösst 
war. Eine Haarspalle erstreckte sich hier quer durch das lu>- 
ramrn suvraorbitale von oben nach unten und aussen; der N.
	        
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