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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 381
’* bandelt habe. Malfatti stellte folgende Diagnose: der von
ilun früher beobachtete ähnliche Fall, so wie die Reihe der
!' erwähnten gegenwärtigen, wie vorangegangenen Symptome
ie bestimmten ihn zu dem Ausspruche, dass das Uebel im linken
n 1 Ovarium sitze, das in Folge mehrerer vorangegangener Entziin-
)* düngen und noch im Puerperium begriffen, zu abnorm produci-
n Tender Thätigkeit gesteigert, anfangs Chorion ähnliche Häute
durch den Uterus ausschied, später aber durch extensiven Ent-
ziindungsprocess mehr nach aufwärts gezogen und mit einer
Partie des Darmkanals verwachsen und in förmliche Communi-
s cation getreten, die nämliche periodische Ausstossung von Pro-
> duciionen einer niedern Organisation nach oben bewirkte. Er
e betrachtete Pat. als im Puerperium begriffen, wobei sich das
» rege bildende Leben und die productiven Bemühungen haupt-
™ sächlich auf das Ovarium determinirten, das sich nun durch
r eine, wenn gleich falsche, Generation fortan tliätig äussert.
• Die Ursache dieser lange andauernden Productionskraft des
■ Ovariums dürfte in jener frühem Entzündungsperiode zu suchen
I seyn, die durch Ausschwitzung dasselbe zu jenem Juxurirenden
• Dildungstriebe geneigt machte, was um so leichter anzunehmen
’ mt, als nach ihm die Entzündung als erste und niedrigste Stufe
einer Generation bezeichnet werden könnte. Art und Beschaf
fenheit der ausgeworfenen Häute sprechen nun hauptsächlich
dafür, dass diese Gebilde Producte des Ovariums seyen. Ge-
naue Untersuchung stellte sie Malfatti als Versuche der zeu
genden Kraft, das Chorion zu bilden, dar, ohne aber sich über
dipse eitlen Versuche mit Erfolg- emporschwingen zu können.
Die spätem Entzündungszufälle deuten darauf hin, dass neue
■Ansschwitzungen und Verwachsungen erfolgten, dass nament
lich jenes in übermässigem Bildungstriebe erkrankte Ovarium
aufwärts gezogen, entweder mit dem Colon iransversum, oder
'wahrscheinlicher mit der grossen Curvatur des Magens ver
wachsen und in Verbindung getreten ist. An der Stelle der
Insertion dieser 2 fremdartigen Organe mag nun mit der Zeit
Slc h eine Strictur gebildet haben, die später den Durahgang fe-
ster, weniger verdauter Speisen verhinderte und dadurch den
mehr flüssigen Fäcalabgang unterhielt. Bei auf diese Diagnose
8 e «tützter Therapie glaube Malfatti besonders darauf achten
müssen, wie jene luxurirende Productionskraft des Ovarium
beschränkt, wie dieser Nisus formativus auf die Norm zuriiek-
Refiihrt werden könne? Dazu schienen ihm höchst wirksame
Mittel nöthig, die nicht allein tellurischer Art sind, sondern in
m>s selbst und in unsrer nächsten Umgebung liegen. Da zur
^eugung gewiss nicht allein aufs Höchste gesteigerte physische
Kraft gehört, sondern auch das Geistige, besonders die Phanla-
81e _j mitwirken muss: so wäre hier am ehesten ein dynamisch
"’rkendes, jenen geistigen Einfluss hemmendes oder doch be-
hC | räukeudes Mittel anzuwenden, und dieses findet sich im thie-