Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

358 
III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
ries der Phalangen. Die Pulsationen und der Umfang der Ge- 
fässe hatten zugenommen, der Schmerz stieg beim Herabhängen 
des Arms, bei Gemütsbewegungen und beim Athmen und die 
Kräfte sanken. Doch entschloss sich 11., auf das: Cessante 
causa cessat effectus hoffend, nur die beiden Finger und ihre 
Metacarpalknochen zu entfernen. Die Operation gelang ganz.' 
R. hatte dabei die Vorsicht, die Ulnaris zu unterbinden und 
ein dabei durchschnittener Ast spriitzte so stark, dass Alle, die 
zugegen waren, ihn für die Arterie selbst hielten. Der Stumpf 
heilte gut und das Allgemeinbefinden, so wie der Zustand der 
Gefässe kehrte bald zur Norm zurück. [Hamb. Zeitschr. f. d. 
ges. Medic. Bd. III, Hft. 3. nach: London medic. Gazette 
for Apr. 1836.] 
146. Aneurysma in der Weiche und glückli 
che Unterbindung der Iliaca externa; von W. 
Ruan. Ein 48jähriger, schmächtiger Mulatte litt seit 5 Wochen 
an einer rasch zunehmenden Geschwulst der rechten Weiche 
mit venöser Anschwellung und lancinnirendem Schmerz des rech 
ten Schenkels, wogegen er fruchtlos warme Ueberschläge und 
Vesicatore angewendet hatte. Die vibrirende Geschwulst lag 
unter dem Ligam. Poupart. und schwand bei festem Drucke 
auf die A. cruralis oberhalb derselben. Pat. hatte oft an Le 
berleiden, Gelbsucht, und Gicht gelitten und war einigermassen 
erschöpft. Die alleinige Hülfe: Ligatur der Iliaca externa 
machte keine grosse Schwierigkeit. Der erste Einschnitt begann 
fast 1 Z. über und 1| Z. nach einer von der Spina ilei ant. 
sup. und zog sich in leichter Krümmung nach rechts zum obern 
Winkel des Ligam. Poitp., etwa ] Z. nach aussen von der 
Arterie hin. Die Muskeln wurden vorsichtig, der Obliq. intern. 
von unten nach oben so getrennt, dass das Bauchfell unverletzt 
blieb und nur die eigentliche Aderscheide war schwer zu tren 
nen. Nach der Ligatur sank die Geschwulst zusammen, doch 
war die Wärme des rechten Schenkels höher, als die des lin 
ken. Die Verordnung bestand in animalischer Diät, Wein und 
Wärmflaschen. Der Schlaf wurde regelmässiger, als er früher 
war, die Schmerzen waren verschwunden, die Empfindlichkeit 
normal, die Temperatur des Schenkels hoch, doch ohne Fieber, 
der Puls weich, 108 in der Minute und die Eiterung der zum 
Theil durch erste Vereinigung heilenden Wunde gut. Am 24. 
Tage fiel die Ligatur. Die Temperatur des Schenkels und alle 
Functionen wurden darauf normal und nach 7 Wochen war 
Pat. völlig hergestellt. [Hamb. Zeitschr. f. d. ges. Medic. 
Bd. III. Hft. 3. nach: The Americ. Journ. of the medic. 
scienc. No. 35. Mai 1836.] 
147. Bemerkungen über eiue Ruptur der Vena 
saphena; von Wise. Einein Manne wurde von einem Pferde 
eine Wunde beigebracht, in der die V. saphena in der Nähe 
der Kniekehle 2 Z. lang entblösst und zerrissen lag. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.