Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
"es Apparatus antiphlogisticus, die Entzündung; sehr bald zu 
rück. So gross ferner auch die Gewalt des schweren aus be 
deutender Hohe auf das Auge fallenden Körpers war—und wie 
bedeutend sie seyn musste, ergiebt sich wohl am besten aus 
der nach dem oben Angeführten wahrscheinlich im Augenblicke 
der Verletzung sich gebildeten Cataracta — so penetrirte doch 
der tiefe Einriss in die Hornhaut nicht. Die Prognose endlich 
konnte nach Allem kaum gut gestellt werden und doch war 
der Ausgang' nicht schlecht. Ob,er wohl eben so gut gew’esen 
seyn würde, wenn man den Körper durch Aderlässe, Abführmittel 
e »c. geschwächt und das Auge mit örtlichen Mitteln sehr be 
stürmt hätte? Ich gehöre durchaus nicht zu denen, welche * 
den Apparatus cmtiphlogisiicus und die ausleerende Methode 
bei Behandlung von Augenkrankheiten im Allgemeinen für un- 
nöthig oder gar für schädlich halten, aber ich glaube, dass 
beide oft in grösserem Umfange, als der vorliegende Fall wirk 
lich verlangt, angewendet werden und dass man nur zu oft 
übersieht, dass man für den concreten Fall die Lebensthätigkeit 
schon hinreichend genug herabsetzt, wenn man den Kranken 
in Bezug auf Nahrung, Irische Luft, Licht und Bewegung be 
schränkt. Ich bin ferner kein Gegner von örtlichen Mitteln, ja 
ich glaube, dass viele Augenübel sehr leicht und sicher nur 
durch topische Mittel gehoben werden können, aber im Allge 
nieinen wendet man sie wohl immer noch zu häufig an. Be 
sonders sollte man im Anfänge der Augeniibel und ausserdem 
bei Verletzungen nicht zu viel thun. Entfernung von Allem, 
tvas schaden kann nnd Buhe sind hier die Hauptsache. Mit 
Jedem Jahre wird übrigens piein Formulare als Augenarzt klei 
ner und die Zahl der gelungenen Heilungen nimmt dabei we 
nigstens nicht ab. In dieser Beziehung werde ich nach und 
nach mehrere Fälle mittheilen, die nach meinem Wunsche ver 
liefen, wenn ich auch nicht viel dabei that, während dieser 
oder jener, der mehr auf Auctoritäten giebt, als ich gebe, 
höchst geschäftig gewesen seyn würde. 
IV. Gynaekologie und Paediatrik. 
130. Jahres-Rapport der Prager geburtshiilf- 
lichen Klinik vom Schuljahre 1835; vom Prof. Dr. 
A. J, Jungmann. Die Zahl der unentgeltlich Versorgten be 
zeug 1153. Von diesen wurden 1111 Schwangere entbunden 
nnd von ihnen 1129 Kinder geboren. Die eigenthümliche atmo 
sphärische und äusserst bösartige Krankheitsconstitution übte auf 
Schwangere und Entbundene einen sehr nachtheiligen Einfluss 
nus. Der catarrhalische, gastrisch - nervöse Krankheitsgenius, 
überall furchtbar durch seine bösartigen Epidemieen, zeigte seine 
Allgewalt insbesondere bei Wöchnerinnen durch Hervorrufuug
	        
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