24$ III. Chirurgie und Ophthalmologie.
minderung dieser Eiterung zu einem Fontanell auf dem linken
Arme. Die geringe Empfindlichkeit der Hinterhauptsgegend
steigerte sich indess allmälilig wieder zum heftigsten Schmerze)
bis am 17. Nov. die verheilte Oeffnung unter dem Zitzenfort'
satze wieder aufbrach und etwas Eiter ergoss, worauf sich die
Schmerzen wieder bis auf eine spannende Empfindung verloren.
Aus dem erwähnten Fistelgange flössen nun täglich einige Tro*
pfen halbröthlicher, lymphatischer Feuchtigkeit. Als S. von
diesem Wiederaufbruche hörte, besuchte er am 2. Dec. den
Kranken. Das Allgemeinbefinden war gut, von Fieber fand
sich keine Spur und alle Functionen gingen gehörig vor sich)
auch fühlte sich Pat. kraftvoll. Bei der Untersuchung fiel ein
eigenthümliches Geräusch im Nacken, an der Linea semicir*
cularis oberhalb des linken Allasbogens, auf, das beim Drucke),
ohne dass dadurch die Schmerzen merklich stiegen, so deutlich
wurde, dass ausser S. und dem Kranken, es auch mehrere An*
dere deutlich hörten. Dies Geräusch war der Crepitation einet
lockern Knochenlamelle so ganz ähnlich, dass Pat. selbst
wünschte, dass dieselbe durch Einschnitte ausgezogen werde.
Auch S. glaubte, dass es so sei und doch war es nicht
also. Beim Schnitte, der 4 Zoll von der Mitte des Hinter'
haupts anfing und einen Zoll abwärts lief, glaubte S t , schon
nach Durchschneidung der allgemeinen Bedeckungen und des
Zellgewebes, auf das Knochenfragment zu stossen. Da ® r
sich aber getäuscht sah, untersuchte er zwischendurch mit Sonde
oder Finger und drang mit dem Messer vorsichtig am Hin'
terhaupte zwischen den schlaffen Muskelköpfen tiefer ei«)
wo er dann mit der Sonde, die er nach und nach verschieden
biegte, in horizontaler, etwas abwärts geneigter Richtung reich'
liehe 3 Zoll tief nach dem Pharynx zu eindrang. Anfangs glaubte
der Verf. das Hinterhauptsbein sei hier destruirt und er gelang®
in den Schädel selbst, allein bald überzeugte er sich, dass e r
sich an der äussern Fläche dieses Knochens neben dem linken
Bogen des Atlas befand. Nirgends liess sich ein loses Knochen'
stück, noch eine rauhe Stelle auffinden. Die Schmerzen stie
gen dabei nicht sehr und die eingespritzte Flüssigkeit fl° sS
schnell aus der Oeffnung unter dem Zitzenfortsatze wieder ah.
Das vermeinte Knochengeräusch musste also auf dem durch den
berührenden Finger bewirkten Voneinanderweichen der tlurcl*
die Ulceration ihres Bindungsmittels beraubten schlaffen M uS ''
kelköpfe beruhen. — Ob Wiederaufbruch und Fortbestehe 0
der Eiterung durch eine cariöse oder necrotische Stelle an de*
Basis cranii bedingt wurde, oder ob die eingespritzte Br® c h*
W einsteinlösung die erschlafften Wandungen nicht in allen P u . n '
cten berührt hatte, lässt der Verf. dahingestellt. War Carl® 9
die Ursache, so konnte diese wohl nur auf eine kleine Stel“
beschränkt seyn, da die Zufälle nicht bedeutend w aren. Jede**'