Full text: (Neueste Folge, Band 4 = 1837, No 1-No 8)

III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
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Spondylatthrocace mit mehreren zum Theil vom Heerde des 
Hebels sehr entfernten Eitersenkungen, sind so selten, dass 
nachstehender Fall wohl der Beachtung werth ist. Ein 35jähri- 
8 er Musikus von hohem, schlankem Wüchse und scrophulöser 
öiathesis, hatte im Januar 1833 erhitzt mit dein Nacken einem 
öilenstehenden Fenster zugekehrt gesessen und seitdem an der 
*j e r kalten Zugluft zugewendet gewesenen Stelle stets ^uuehmen- 
« en Schmerz, der sich vom Nacken nach Hinterhaupt und linkem 
Ohre verbreitete und die Bewegungen des Kopfes mehr oder 
^emger beschränkte, empfunden. Das Uebel war damals von 
® Ine m Arzte mit innern und äussern antirheumatischen Uebeln 
«och unter stets zuuehmender Verschlimmerung behandelt wor- 
t ' en * Gegen Fastnachten steigerten sich die Schmerzen zur un 
säglichsten Pein, abwechselnd wurde auch die Sprache hei- 
8er Und das Schlingen beschwerlich; der Kopf senkte sich mit 
abwärts geneigtem Gesichte nach der linken Schulter und Pat. 
"°nnte nur noch auf der kranken Seite liegen. Das Allgemein- 
befinden litt mit jeder Woche mehr, jeden Abend trat Fieber 
*‘ D > das fast die ganze Nacht währte, dabei fehlte der Appetit, 
«* e Verdauung war gestört und der Schmerz kaum zu ertragen. 
Oen schweren Kopf musste Pat. Tag und Nacht mit der Linken 
jjoterstützen. Nach Ostern bildeten sich in der Gegend des lin- 
n Zitzenfortsatzes eine fluctuirende Geschwulst, die, durch 
-■oozettenstich eröffnet, mehrere Esslöffel voll dünnem Eiter ent- 
eer,e , nachdem sich schon aus dem Ohre über ein Esslöffel 
^oü Eiter von gleicher Beschaffenheit ergossen hatte. Ohne 
^bnahme der sich immer mehr im Hinterhaupte concentrirenden 
obmerzen, die bei geringster Bewegung des Kopfes sich vom 
‘‘mterhaupte längs dem Rücken erstreckten, bildete sich ge- 
Pfingsten über dem linken Schlüsselbeine eine 2te ebenfalls 
u " ne , Meissen Eiter in reichlicher Menge ergiessende Ge 
schwulst. Alle Zufälle des hectischen Fiebers waren in steter 
«nähme, bis sich endlich Anfangs Juli auf dem Rücken noch 
V n . e 3te, we ;t grössere Geschwulst, und zwar ohne besondere 
’ cl 'merzen, gebildet hatte. Jetzt nun wurde S. gerufen, der 
n u ? Ser den bisher angeführten Symptomen, noch folgende wahr- 
J 1 'j«- Der Anblick des Kranken erregte inniges Mitleid. Im 
a oken, j n der Gegend des ersten und zweiten Halswirbelbeines 
r - a * ^ nsc bwellung nicht zu verkennen, die leiseste Berührung 
j ) e heftige, durch Hals und Hinterhaupt gehende Schmerzen 
j ) erv °r J der Kopf stand in der oben erwähnten Lage ganz un- 
^ewegUch und bei absichtlicher oder zufälliger Bewegung des 
Ses empfand Pat. ein eigenthümliches Geräusch, das dumpfem 
narre,, und Knacken am ähnlichsten war und sich nach rechts 
»| S rec .k ,e * Hinter dem linken Ohre und abwärts vom Proc. 
waren die Weichgebilde, besonders das Zellgewebe, 
ei lc k* und mit dem äussern Gehörgange in gleicher Richtung, 
t ’ 16*
	        
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