I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 215
gegenwärtig, aber latent, verborgen, gebunden, mit ei
nem Worte, unbemerkbar seyn. Dasselbe würde gelten, wenn
eine jVIenge Wärme die Kugelform eingenommen hätte. Es ist
nach dieser Andeutung nicht nothig, dem Sachkundigen die Be
ziehungen auseinanderzusetzen, in welchen Wärme von oben an
gagebenen Formen zu ihrem jedesmaligen Mittelpuncte stehen
muss, und dass, um solch ein Gleichgewicht aufzuheben, die
^ttractiojiskräfle der jedesmaligen Centralpuncte überwältigt wer-
nan müssen; und eben so wenig ist es nöthig nachzuweisen,
Wl ,a> die Wärme in einen latenten Zustand und in ein Gleichge
wicht zu bringen, nicht etwa immer die eine oder die andere der
beiden oben angegebenen Formen erforderlich ist, sondern dass
dasselbe alle in sich selbst zurückkehrende Curven, mögen sie
•'lachen oder Körper begrenzen, zu thun vermögen, wenn sie
ni| r von Centralpuncten gefesselt werden; und deshalb begnügen
' v, r uns damit, als Kesultate dieser Vorstellung anzuführen: dass
*) Wärme in Linienform ■= Wärmestrahl und (unter Bedingun-
gau) Licht; 2) Wärme von Mittelpuncten im Gleichgewichte
arhalten = latente Wärme; und 3) latente Wärme in Cen-
Icalbewegungen = Electricität oder (unter Bedingungen)
Magnetismus sei. — Wie unendlich mannichfaltig sind die
| J,8c l'cinu n g e n, welche dieses Princip alles Lebens und Seyns
‘arvorzubringen vermag, nur allein, wenn man die unzähligen
.. ‘ Is tufu n ge n der Dichte, so wie die allseitigen Richtungen auf-
.* l8 st, die dieses eben so magische als wohithätige Wesen sowohl
ln seinem latenten, als in seinem freien, und eben sowohl im
n ">enden a ^ s i m bewegten Zustande einzugehen und zu verfol
gen Vermag. Und so scheint es denn ein und dieselbe Kraft
z,, seyn, welche aus dem Pflanzenkeime seinem hochheiligen
"d unendlich erhabenen Schöpfer ein blühendes Leben zum Dank-
“P'ar entgegenträgt und welche die Magnetnadel ihr Haupt in
j lr 'urcht zur Erde neigen heisst! Denn diese Letztere sucht
von latenten Wärmekreisen, welche die Erde
n,s pannen von Westen nach Osten nach dem Laufe der Erde
bni die Sonne; aber diese Kreise und somit auch ihre Mittel-
Puncte werden verschieden seyn nach Tages- und Jahreszeiten,
nd eben so muss die Höhe, in welcher sie sich latent behaupten
°. n . nen , nach der freien Wärme, deren Menge von der ver-
c '*cdenen Oertliohkeit der Erdoberfläche abhängig ist, hier eine
q n ? andere seyn, als dort; daher die regelmässigen, periodischen
»w 1 •° nen ^ er Magnetnadel, so wie die Verschiedenheiten der
agn e |j gc | )e n Abweichung; der Nordlichter, die nichts anderes
als solche unter Lichtentwickelung frei werdende Wärine-
/7 s e> mit ihrem jetzt ganz natürlichen Einflüsse auf dieMagnet-
c e ‘> nicht zu gedenken. Und nun das Nervensystem?
0 es nicht das grosse Reservoir der latenten Wärme im Or*
Muiamus ge ^ n ? ]Y erven wären dann die schönsten Perlen-
•nuren; denn hier reihte sich ein Wärmkügelchen an das andere,