111. Chirurgie und Ophthalmologie. JW
Chumom. und tröpfelte den yllcofiot sulp hur. Lanipttdti nioiii
mir äusserlich aut den Bruch, sondern beleuchtete auch, trotz
der heftigen brennenden Schmerzen, Compressen damit und
legte sie auf, worauf die Darmpartie in der Nacht zum (hAng.,
nachdem fast gänzlicher CoIIapsus eingetrete», tmler Kollern
zurückging. Nach einigen Stunden erfolgte mehrmalige üell-
nnng und Erbrechen und kolikariige Schmerzen waren ganz
Verschwunden, die grössere Omentalpartie jedoch noch als ein
geklemmt zurückgeblieben.— T. hat die Belladonna schon oft
bei hartnäckigen Einklemmungen als Salbe, oder in Klystieren
mit entschiedenem Nutzen angewendet, ohne dass starke Nar-
eose danach eingetreten wäre; Kolikschmerzen und Erbrechen
hoben sich darauf nicht sehen und gewiss ist dtircb zweck
mässige Anwendung der Belladonna bei eingeklemmten Brü
chen schon manche Operation erspart worden. Ob aber hier
die Belladonnaklystiere, oder Alcohol sulphuris littmpadii, oder
Beide mit Bädern, öligter Mixtur, schmaler Kost etc. günstig
auf die Einklemmung wirkten, wagt der Vetf. nicht zu ent
scheiden. Die noch vorhandene Geschwulst fühlte sich zwar
weich und unschmerzhaft an, trotzte aber doch jedem Jleposi-
tionsversuche und da Pat. sich ziemlich wohl befand, so ver
warf sie jeden Vorschlag zu einem operativen Einselneiten. In
der Nacht zum 14. Aug., nachdem sich Pat. bedeutend erholt
hatte, entzündete sich der Netzbruch im ganzen Umfange und
machte die heftigsten Schmerzen, die jedoch durch Blutegel
grossentheils gehoben wurden. Erweichende und darauf reizende
Breiumschläge begünstigten, ununterbrochen fortgesetzt, den
Uehergang der Entzündung in 1 Eiterung urfd so konnte denn
schon am 21. Aüg. die sehr gross gewordene Geschwulst ge-
ülinet werden. Nachdem matt den Eiter mit noch einigen Netz-
partieen ganz entleert hatte, wurde Tags däraüf eine mit Lein
wand umgebene längliolite hölzerne, dem Annnhis c.ruralis ent
sprechende Pelotte anf letzteren festgebunden und nach 12 Stun
den durch eine Spica attfs Neue befestigt und jeden Tag der
Druck vermehrt, wodurch die noch vorhandene Entzündung in
massigem Grade gehoben und dnreh dieselbe eine Adhäsion und
nach 12 Tagen Radicalheilung erlangt wnrde. Dass eine solche/
wirklich erfolgt ist, beweist innächst das, dass nach einem
Jalne sich keine Spuren der Contenta des Unterleibs mehr äns-
serlich gezeigt haben und dass der Schenkung durch eine
recht deutlich fühlbare dicke Schwiele ziemlich fest geschlossen
scheint. Anfangs ordnete T. das Traget» eines g#ten Bruch
bandes noch als sehr zweckdienlich an, jetzt aber' bedient sich
die Frau desselben nur noch der Vorsicht wegen bei Sehr an
strengenden und schweren Gechäften. \Mtd. Corresp.-BIalt d.
würl - drztl. Vereins. Bd. VI. 19r. 52.1
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