Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
hatte an Krähen gewonnen, alle Se - und Excretionen gingen 
regelmässig von Statten, an der Stelle der obern Oeflhung sali 
man deutlich eine tiefe Grube und in der Tiefe fühlte man die 
feste Vernarbung mit den unterliegenden Theilen. In der er 
sten Zeit musste Pat. nach der kranken Seite gebückt gehen, 
diess gab sich aber auch und jetzt befindet sie sich völlig wohl 
und munter. — Der mitgetheilte Fall beweis’t von Neuem die 
grosse Heilkraft der Natur. Es geschah nämlich im ganzen 
Verlaufe des Üebels nichts weiter, als dass die Natur in ihrem 
Bestreben unterstützt wurde, das Uebel auf die günstigste Weise 
zu beendigen. Man sieht hier deutlich das Bestreben der Na 
tur, etwas Fremdartiges auszuscheiden. Die Resistenz der 
Bauchdeckeu verhinderte jedoch, aller Anstrengung ungeachtet, 
die Entleerung nach aussen, man kam daher der Natur durch 
künstliche Eröffnung des Krankheitsheerdes und dadurch veran- 
lasste Entleerung des Krankhaften nach aussen zu Hülfe. Wäre 
die Eröffnung nicht vorgenommen worden, so würde dennoch 
die Natur bei ihrem Bestreben nach Ausscheidung sich einen 
Ort von geringerer Resistenz gewählt und so die Ausleerung 
bewirkt haben, ob aber dieser Weg für die Kranke der gün 
stigere gewesen und ob die Kräfte dazu ausgereicht hätten, ist 
eine andere Frage, [i/. Grüfe’s u. v. Walther'a Journ.f. Chi 
rurg. u. Augenheilk. Bet. 23. Hft. 1.] 
IV. Gynaekologie und Paediatrik. 
20. Drei Schwangerschaften bei einer nie 
mals menstruirt gewesenen Frau; vom Dr. Fa. Ad. 
Koechling. Eine glaubhafte Person von 73 Jahren erzählte 
dem Verf., dass sie niemals menstruirt gewesen wäre und statt 
zu der Zeit, wenn die Regeln hätten eintreten sollen, Kopf 
schmerz, Schwindel, Brustbeengung, Herzklopfen und Glieder 
schwere bekommen hätte. Ein Chirurg, dem es wohl an ge 
hörigen Einsichten mangelte, beschwichtigte diese Beschwerden 
je.es Mal durch einen Aderlass am Arme. Bis in ihr 70. Le 
bensjahr ertrug sie diese so oft wiederholten Blutentziehungen; 
dann aber musste sie sich statt deren schröpfen lassen, und als 
dieses unterlassen wurde, bekam sie Prurigo senilis. Die Frau 
befand sich bei dieser Behandlung wohl und war rüstig; sie 
gebar drei Mal und die Lochien flössen nach jeder, ganz natür 
lichen Entbindung 3—4 Wochen; auch stillte sie ihre gesunden 
und kräftigen Kinder selbst. — Die Annahme, dass die Natur sich 
an die künstlichen Blutentziehungen so gewöhnte, dass die Re 
geln nicht mehr zu Stande kommen konnten, ist nicht unwahr 
scheinlich. [fforw’s Archiv 1835. Sept. öc/. | 
21. Gr avidit as extrauter ina; von J. J« Cazestave. 
Eine Frau von 44 Jahren, früher stets gesund, verheirathete 
sich im 24. Jahre, gebar 2 Kinder und abortirte ein Mal. Sie 
blieb daun 2 Jahre Witwe uud 13 Monate nach ihrer zweiten
	        
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